Bauern fordern an Protesten fairere Preise und mehr Wertschätzung
Hunderte von Bäuerinnen und Bauern haben am Montagabend an diversen Orten in der Schweiz von Politik, Verwaltung und Grossverteilern mehr Dialogbereitschaft und Anerkennung gefordert. Die Situation sei für viele Bauernfamilien unhaltbar.
Die Landwirtinnen und Landwirte fuhren mit Traktoren zu den Kundgebungen auf. In Eschenbach LU waren es rund 220 landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie weitere rund hundert Bauern, wie ein Organisator gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. In Gossau SG fuhren laut dem Veranstalter rund 200 Traktoren aus St. Gallen, Thurgau und Appenzell und vereinzelte aus anderen Kantonen auf. In Winikon bei Uster im Kanton Zürich versammelten sich laut dem Organisator rund 250 Bäuerinnen und Bauern und rund 200 Traktoren wurden gezählt.
Begonnen hatte diese jüngste Welle von Bauernprotesten am vergangenen Freitag mit Kundgebungen in der Westschweiz und im Kanton Bern. Wie die Organisation Dialog Bauern Schweiz mitteilte, soll nochmals vor Beginn der Vegetationszeit den Forderungen der Branche den «nötigen Druck» gegeben werden.
Den Bauernfamilien drückt gemäss der Mitteilung der Schuh an verschiedenen Stellen. Richtung Politik und Verwaltung fordern sie mehr Kontinuität, damit sie langfristig planen und investieren können, und weniger zeitraubende Bürokratie. Die vielen Regulierungen empfinden sie als bevormundend. «Die Landwirtinnen und Landwirte sind sehr gut ausgebildet, setzen wir wieder mehr auf Eigenverantwortung», hiess es in der Mitteilung.
Weiter wurde mit den Kundgebungen eine höhere Entschädigung der Landwirtschaftsprodukte gefordert. Die Preise hätten mit den steigenden Produktionskosten nicht Schritt gehalten. Damit werde die Modernisierung und Weiterentwicklung der Betriebe gefährdet.
Die Landwirtinnen und Landwirte sind zudem der Ansicht, dass ihnen die Öffentlichkeit nicht die verdiente Wertschätzung für ihre Arbeit zukommen lässt. Seit Jahren werde die Landwirtschaft für alle möglichen Arten von Problemen an den Pranger gestellt, hiess es dazu in der Mitteilung. Dabei mache die Landwirtschaft ihre Hausaufgaben.