Neues Clubhaus und neue Mitgieder
In der Serie «Helden des Sports» stellen wir Persönlichkeiten aus der regionalen Sportszene vor. Personen, die als stille Helfer im Hintergrund arbeiten und nicht unbedingt im Rampenlicht stehen. Heute Teil 3: Nigel Pelly, TC Höfe Freienbach, Tennis.
Der Tennisclub Freienbach hat Grosses vor. Ab Mitte September rücken die Bagger an, denn bis zur nächsten Sommersaison werden die Plätze, das Clubhaus und die Aussenanlage erneuert. Ein Mammut-Projekt, berichtet Nigel Pelly. Der Engländer aus Bournemouth ist der dritte «Kopf» unsere Serie «Helden des Sports». Der 49-jährige Lehrer betreut seit 2016 die Junioren-Interclubteams. Er freut sich auf das neue Clubhaus und neue Mitglieder. (red) An einem sonnigen Mittwochnachmittag treffen wir uns im Bodmerweg in Freienbach. Dort ist der Tennisclub Höfe-Freienbach zuhause. «Eigentlich hättet ihr eher jemanden aus der Baukommission nehmen müssen, die haben in den letzten zwei Jahren Unglaubliches geleistet», sagt Nigel Pelly zur Begrüssung. Die Baukommission im TC Höfe Freienbach plant seit gut zwei Jahren den Neubau der kompletten Tennisanlage. Die vier Plätze, das kleine Clubhaus, die Aussenanlage, alles wird neu gemacht. Das «Go» der Generalversammlung gab es Mitte Juni. Baubeginn ist Mitte September. Die Mitglieder der Baukommission haben Grossartiges geleistet und viel Zeit in das Projekt investiert, aber uns wurde von Präsident Stefan Baumann Nigel Pelly ans Herz gelegt. Und das ist auch gut so, denn Nigel Pelly kümmert sich mit viel Herz um die Freienbacher Tennisjugend.
Ein Tennisfan kommt nach Freienbach in die Höfe
Seit 2002 lebt Nigel Pelly in der Schweiz. Sein Deutsch ist exzellent mit leichtem, englischem Akzent. Er kommt aus Südengland, genauer gesagt aus Bournemouth, einer Stadt mit knapp 200 000 Einwohnern. Zwei Jahre nach seinem Umzug in die Schweiz trat der Lehrer aus Südengland bereits in den TC Höfe ein. «Gemeinsam mit einem Tenniskollegen bin ich in den Club gekommen. Wir wollten aktiv Tennis spielen, darum haben wir uns ganz bewusst für einen Verein entschieden», sagt er. Auch in England hat er schon Tennis gespielt, aber nicht im Verein. Im Gegensatz zur Schweiz wird in England Tennis eher in Grossvereinen gespielt oder man kann Plätze mieten. Im TC Freienbach konnte er schnell Fuss fassen, hat Anschluss in einer Interclubmannschaft gefunden. Sie spielen in der 2. Liga. Diese Saison ha-ben sie sogar die Aufstiegsrunde erreicht. Immer dienstagabends ist Mannschaftstraining, da kommen sechs bis acht Kollegen und es wird trainiert. Tennis ist sein Sport.
Ein Lehrer aus England betreut die Freienbacher Tennisjugend
In die Vereinsarbeit ist er irgendwie reingerutscht, geplant war es nicht. 2016 wurde er gefragt, ob er sich nicht um die Junioren-Interclubmannschaft kümmern könne. Der Kontakt zu den Kids und Eltern war schnell hergestellt, die IC-Saison für Junioren im TC Höfe Freienbach war organisiert. So fing alles an. Heute ist der 49-jährige Tennis-fan Juniorenobmann. Er kümmert sich nicht nur um die Junioren-IC-Mannschaften, sondern plant die Juniorentrainings in der Sommersaison, ist zuständig für die Junioren-Clubmeisterschaften, das Sommercamp, Plauschturniere und alle kleineren und grösseren Aufgaben, die mit der Juniorenabteilung zu tun haben. «Ich bin ganz ehrlich, den Aufwand, den das Vorstandsamt mit sich bringt, habe ich unterschätzt», gibt Nigel Pelly offen zu. Aber er mache das Amt wirklich gerne. Ok, die Administration sei nicht wirklich sein Ding, «da geht zu viel Zeit flöten ». Insgesamt 90 Juniorinnen und Junioren zählt der Verein. Drei Trainer kümmern sich um die Ausbildung der kleineren und grösseren Mitglieder.
Hochsaison und Highlight im Höfner Tennisclub
Von März bis Mai hat er als Juniorenobmann Hochsaison, da fallen die meisten Aufgaben an, die Sommersaison muss geplant werden. Das Feed-back der Kinder und der Austausch mit den Eltern sind ihm extrem wich-tig. «Ich brauche dieses ‹ one-to- one›, das Gespräch, den Dialog.» Daraus könne er lernen und nur so könne er die Juniorenarbeit verbessern. Ausserdem ist er überzeugt, dass der persönliche Kontakt in einem kleinen Verein wich-tig und ein Vorteil ist. Pelly kennt die Eltern seiner Schützlinge und sucht den Kontakt. «Dadurch ist die Organisation von Events viel leichter. Zudem erhalte ich viel direkte Anerkennung für die geleistete Arbeit.» Die Clubmeisterschaften im TC Höfe sind eine wirklich runde Sache, das Highlight der Saison. Da spielen sehr viele Mitglieder mit, da kommen viele Höfner zusammen. Es wird zugeschaut, angefeuert und mitgemacht. Nigel Pelly spielt dann auch, klar. Die Plauschturniere für Kids und Jugendliche im TC Höfe Freienbach sind ihm auch wichtig. «Die sind nicht unbedingt für Turnierspieler gedacht, sondern für Spielerinnen und Spieler, die noch nicht so viel Erfahrung haben», erklärt er.
Was nervt manchmal? Er überlegt recht lange. Eigentlich nichts. Oder doch, wenn Anfragen zum Verein über das Vereinstool Fairgate reinkommen, er diese ausführlich beantwortet und dann nichts mehr passiert. Kein Danke, keine Reaktion, nichts. Das findet er nervig, da wird er manchmal sauer. Was noch? Tennis ist ihm wichtig, aber nicht alles. Nigel Pelly spielt leidenschaftlich gerne Klavier und fährt gerne Velo. Überhaupt fühlt er sich in der Natur sehr wohl. Und zum Abschluss sagt der dann noch: «Ausserdem freue ich mich auf das neue Clubhaus und hoffe, dass wir noch viele neue Mitglieder auf unserer schönen, neuen Anlage begrüssen können.»