Influencer-Marketing birgt laut Studie Risiken
Influencer-Marketing breitet sich auf Online-Plattformen immer weiter aus. Dies mitunter auch mit irreführenden Praktiken. Die Westschweizer Konsumentenorganisation kritisiert die aktuellen Vorschriften als lückenhaft.
Die Studie der Europäischen Konsumentenorganisation (BEUC), die zwischen März und September 2025 in 12 europäischen Ländern durchgeführt wurde, untersuchte rund 650 Inhalte auf verschiedenen sozialen Netzwerken. Zwei Risikobereiche wurden untersucht: Fast Fashion und ungesunde Lebensmittel und Getränke, wie die Fédération romande des consommateurs (FRC) am Mittwoch in einer Mitteilung dazu schrieb.
In der französischsprachigen Schweiz wurden demnach mehrere Inhalte gefunden, die für den «Massenkauf» von Kleidung oder Lebensmitteln werben. Die Untersuchung zeige, dass die Mehrheit des Influencer-Marketings noch immer nicht die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttransparenz aufweise.
Die FRC schrieb, dass gesponserte Posts häufig in den persönlichen Empfehlungen des Nutzers getarnt seien. Zudem seien klare Hinweise auf bezahlte Partnerschaften selten und die Begriffe, die zur Kennzeichnung von Werbung verwendet würden, mehrdeutig oder würden fehlen.
Die Untersuchung zeige weiter, dass Influencer nicht davor zurückschreckten, mit Emotionen der Nutzer zu spielen, indem sie Nähe herstellten. Dies schaffe ein Gefühl der Intimität, das Kritikfähigkeit reduziere und Konsum fördere, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, kritisiert die FRC.
Grosser Teil des Werbekuchens
Das Influencer-Marketing, in dem Produkte oder Dienstleistungen an eine Community weiter empfohlen werden, habe sich zu einer der mächtigsten Werbeplattformen der Welt entwickelt. Innerhalb von zehn Jahren ist dieser Markt laut einer Studie der Plattform Statista von 1,5 Milliarden auf 28 Milliarden Franken gewachsen, wie die FRC weiter schrieb.
Die Konsumentenorganisation fordert darum eine klare Definition von Influencer-Marketing in der Schweizer Gesetzgebung. Sie setzt sich unter anderem auch für eine standardisierte Transparenz und mögliche Verbote ein.
