Das vermeintliche Traumlos und die guten Aussichten
Sport
5. December 2025

Das vermeintliche Traumlos und die guten Aussichten

Traumlos? Vermeintliches Traumlos? Die Schweiz trifft an der Fussball-WM nächsten Sommer in der Vorrunden-Gruppe B auf Kanada, Katar und vielleicht Italien.

Ganz so euphorisch wird die siebenköpfige Delegation des Fussballverbandes das Ergebnis der langfädigen Auslosung in Washington kaum kommentieren. Zu frisch sind Erinnerungen an Aussagen vor der letzten Europameisterschafts-Qualifikation, als (vom Captain) eine Kampagne mit lauter Siegen gefordert wurde, und die Qualifikation plötzlich in Gefahr geriet.

Aber auch Nationalcoach Murat Yakin sprach von einer «attraktiven und sicher machbaren Gruppe». Schon allein die Tatsache, dass der gefährlichste Gegner für die Schweizer Nationalmannschaft aus Topf 4 kommt, sagt einiges aus.

Dieser vierte, noch unbekannte Gegner wird im März ermittelt: Italien – Nordirland und Wales – Bosnien ermitteln in zwei Halbfinals und eine halbe Woche Tage später in einem Final den vierten Gruppengegner der Schweiz. Italien wäre gewiss der interessanteste, aber auch der komplizierteste Gegner. Die Italiener liegen in der Weltrangliste der FIFA als Nummer 12 vor der Schweiz (17).

Kanada hingegen als Nummer 27 und sowieso Katar als Nummer 51 sind hinter der Schweizer Nationalmannschaft klassiert.

Gerade die Schweizer, die angefangen bei Captain Granit Xhaka immer mit höchstmöglichen Zielen an Endrunden reisen, verspricht diese Gruppe B also einiges. Die Schweiz sollte gegen diese Gegner um den Gruppensieg mitspielen können.

Erst einmal gewann die Schweiz an einer WM die Vorrundengruppe: 2006 in Deutschland gegen Frankreich (0:0), Togo (2:0) und Südkorea (2:0). Damals kassierte die Schweiz während der gesamten WM kein Gegentor, schied aber trotzdem in den Achtelfinals nach einem 0:0 nach Verlängerung und einem verlorenen Penaltyschiessen gegen die Ukraine aus.

Die Schweiz wird am 13. Juni ins Turnier eingreifen. Die Schweizer Vorrundenpartien finden in Kanada und an der amerikanischen Westküste statt, das erste Spiel voraussichtlich in San Francisco.

Das frühe Einsteigen ins Turnier verkürzt die Vorbereitungszeit für das Team von Murat Yakin. Ausserdem dürften die Schweizer früh nach Kanada oder in die USA reisen, weil die Zeitverschiebung zur Westküste mit neun Stunden gross ist – und entsprechend auch der Jet-lag. Ein Teil der Schweizer Siebner-Delegation verbleibt nach diesem Wochenende, in Nordamerika, um Quartiere zu erkunden.

Nach der Auslosung 188 Tage vor dem Eröffnungsspiel, das Mexiko und Südafrika im Aztekenstadion von Mexiko City bestreiten werden, sind also vorerst die Planer innerhalb des SFV gefordert. Murat Yakin: «Jetzt ist die Auslosung durch und wir wissen, gegen wen wir spielen. Jetzt gilt es, unsere Reise zu planen – und ein ideales Basislager auszusuchen.»

Das Nationalteam trifft sich erst Ende März wieder für einen Zusammenzug mit zwei Länderspielen. Die Gegner für diese zwei Partien stehen noch nicht fest. Die unmittelbare WM-Vorbereitung beginnt Ende Mai.