Basel erfüllt dank Traoré und Otele die Pflicht
Der FC Basel steht in den Viertelfinals des Cups. Der Titelverteidiger tut sich gegen Grand-Saconnex phasenweise schwer, gewinnt aber 3:1. Sion gewinnt in Aarau, beansprucht aber Schiedsrichterglück.
Es wird sie gegeben haben, die Stimmen, die dem FC Basel den Super-GAU in Form eines Ausscheidens gegen Grand-Saconnex aus der Promotion League in den Achtelfinals des Schweizer Cups zugetraut hätten. Zu verunsichert war die Mannschaft von Ludovic Magnin in den letzten Wochen aufgetreten, zu unbefriedigend waren die Resultate, und vor allem: zu gehemmt schienen vorab die Offensivspieler, die sich trotz vieler Chancen nur selten mit Toren belohnen konnten.
Doch auf Tore mussten die Fans im St.Jakob Park, wo die Partie aufgrund des Abtausches des Heimrechts ausgetragen wurde, nicht lange warten. Bénie Traoré traf bereits nach sechs Minuten, als er eine feine Vorlage von Metinho mit einem Schuss in die entfernte Torecke veredelte.
Aber eben: Dieser FC Basel ist derzeit ein fragiles Gebilde, das nicht vor Selbstvertrauen strotzt – sodass er sich auch von einem Gegner aus der dritthöchsten Schweizer Liga in die Bredouille bringen lassen kann. Keine drei Minuten nach dem Führungstor wagten sich die Genfer von Grand-Saconnex nämlich in die Offensive. Mit Mut, und auch einer Portion Glück, spielten sie sich bis vors Tor von Mirko Salvi – und Jules Matuvunu schob ein.
Es hätte ein Vorbote eines aus Basler Sicht schwarzen Abends werden können – doch die beiden Flügelflitzer des FCB hatten etwas dagegen: Philip Otele (58.) und Traoré (68.) sorgten ohne den geschonten Captain Xherdan Shaqiri für die Entscheidung zugunsten des haushohen Favoriten, der an diesem Abend allerdings nicht mehr macht als seine Pflicht zu erfüllen.
Botelis Doppelpack mit grossem Makel
Der FC Sion wahrt derweil seine Chance auf den 14. Cupsieg. Die Walliser schlugen Aarau aus der Challenge League glückhaft 3:1. Zwar ging die Mannschaft von Didier Tholot bereits nach 14 Minuten in Front. Ilyas Chouaref traf nach einem sehenswerten Doppelpass mit dem Aussenrist. Je länger die Partie dauerte, desto mehr schienen sich die Aargauer daran zu erinnern, dass sie in der zweiten Runde mit den Young Boys bereits ein Team aus der Super League ausgeschaltet hatten (1:0). Das Team von Brunello Iacopetta agierte mutiger, und in der 61. Minute fasste sich Elias Filet mit einem Distanzschuss ein Herz. Als der Sittener Kreshnik Hajrizi klären wollte, lenkte er den Ball ins eigene Tor ab.
Im Brügglifeld deutete dann einiges auf eine Verlängerung hin – doch Tholot hatte in Form von Winsley Boteli noch ein Ass im Ärmel. Nur Sekunden nach seiner Einwechslung traf der 19-Jährige zur neuerlichen Führung. Dem Treffer des Stürmers haftete allerdings ein grosser Makel an. Vor dem Tor stand er im Abseits. Da allerdings kein Videoschiedsrichter verfügbar war, liess das Schiedsrichterteam um Sandro Schärer den Treffer zu Unrecht gelten. Mit einem letzten Konter doppelte Boteli in den Schlusssekunden dann nach.
Die Viertelfinals werden zwischen dem 3. und 5. Februar 2026 ausgetragen werden.
Telegramme
Grand-Saconnex (PL) – Basel 1:3 (1:1)
St. Jakob Park, Basel. – 25800 Zuschauer – SR Piccolo. – Tore: 6. Traoré 0:1. 9. Matuvunu 1:1. 58. Otele 1:2. 68. Traoré 1:3.
Aarau – Sion 1:3 (0:1)
5474 Zuschauer. – SR Schärer. – Tore: 14. Chouaref 0:1. 61. Hajrizi (Eigentor) 1:1. 82. Boteli 1:2. 97. Boteli 1:3.
