In Tuggen fliegen die Treppen
Ausserschwyz, Erste Seite
25. July 2025

In Tuggen fliegen die Treppen

Die Sanierungs- und Restaurationsarbeiten am rund 600 Jahre alten Steinhaus in Tuggen schreiten weiter voran. Am Mittwoch wurden die beiden Aussentreppen eingebaut – und kamen per Kran «angeflogen».

Franziska Kohler

Es war ein spektakulärer Anblick: In Tuggen glitten zwei Treppen inklusive Handlauf durch die Luft – ein Kran brachte sie am Mittwochnachmittag an ihren Bestimmungsort: das Steinhaus am Gallusplatz. Vorsichtig wurden sie eingepasst – und zieren mittlerweile den Vorder- und Hintereingang des rund 600 Jahre alten Baudenkmals. Sie bestehen aus massiver Eiche und sollten die nächsten 80 bis 100 Jahre halten.

Neue Treppe im alten Still

Wie bei anderen Elementen des Stein-hauses war auch hier ein wenig historische Detektivarbeit gefragt (wir berichteten). Die Treppen sind zwar nagelneu, aber im Stil der damaligen Zeit gehalten. «Sie fügen sich in den Charakter der damaligen Bauweise», versichert der Galgener Architekt Toni Schnellmann. Er und Jean-Jacques Auf der Maur sind von der Stiftung Steinhaus Tuggen mit dem Projekt der Sanierung- und Restaurierung der alten Sust betraut.

Schutz vor Verwitterung

Auffällig ist: Anders als bei Holztreppen in moderner Bauweise zeigen die Flächen der senkrechten Stäbe der seitlichen Treppenbegrenzung nicht nach aussen. Die Vierkanthölzer wurden um 45 Grad gedreht, sodass die Ecken nach aussen zeigen. Dies ist etwas aufwendiger, dient aber dem Schutz vor Verwitterung. Denn so kann sich weniger Regenwasser dazwischen ansammeln – sollte es trotz Vordach zu einem «Gutsch» kommen.

Und was passiert weiter mit dem Steinhaus? «Als Nächstes steht die Pflästerung der Umgebung an», kündet Toni Schnellmann an. Auch weitere Arbeiten im Innern sind geplant. Umfassende Restaurierungen fanden bereits statt. Das Steinhaus nähert sich also weiterhin Stück für Stück seinem alten Glanz.

Keine Sinnestäuschung: Eine solide Eichentreppe schwebte am Mittwoch über dem Steinhaus. Sie war auf dem Weg zur Montage.

Bilder: Franziska Kohler

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