Healy löst Pogacar als Leader ab – Simon Yates holt Etappensieg
Sport
14. July 2025

Healy löst Pogacar als Leader ab – Simon Yates holt Etappensieg

Vor dem ersten Ruhetag werden die Radprofis an der Tour de France nochmals stark gefordert. Nach der ersten Bergankunft jubeln die Ausreisser mit dem ersten Iren im Maillot jaune seit 38 Jahren.

Mit fast 4500 Höhenmetern und acht Bergwertungen war die 10. Etappe am französischen Nationalfeiertag wie gemacht für einen grossen Schlagabtausch zwischen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard. Doch dazu kam es nicht. Nach einem Nichtangriffspakt im Zentralmassiv reichten sich der slowenische Vorjahressieger und sein dänischer Herausforderer kurz vor der Ziellinie die Hände – da war der grosse Coup des kleinen Ausreisser-Königs Ben Healy schon perfekt.

«Das ist ein Märchen. Hätte mir das vorher einer erzählt, ich hätte es nicht geglaubt. Das ist unglaublich», sagte Healy, nachdem er als erster Ire seit Stephen Roche vor 38 Jahren das Gelbe Trikot bei der Tour de France eroberte. «Das sind verrückte Fussstapfen, in die ich trete. Ich bin super stolz», ergänzte Healy.

Etappensieg ein Traum, Gelb ein Bonus

Healy hatte das Ziel auf dem Puy de Sancy als Dritter passiert. Danach erlebte er vor einem grossen Bildschirm umringt von zahlreichen Kamerateams bange Sekunden. Denn Pogacar hatte im gut 3 km langen Schlussanstieg noch einmal eine erfolglose Attacke gegen Vingegaard gestartet. Dann liess es der Weltmeister aber bleiben und rollte mit Vingegaard 4:51 Minuten hinter dem britischen Tagessieger Simon Yates über die Ziellinie.

Während sich Yates, der im Mai am Giro d’Italia zum zweiten Mal nach der Vuelta 2018 bei einer dreiwöchige Rundfahrt triumphiert hatte, über seinen dritten Etappenerfolg an der Tour de France freute, konnte es Pogacar verschmerzen, das gelbe Leadertrikot zum zweiten Mal in dieser Tour verloren zu haben. Das erspart seinem Team UAE Emirates ein wenig Arbeit und ihm ein wenig Stress bei all den Zeremonien – zumindest vorerst.

Derweil nutzte Healy das verhältnismässig gemächliche Tempo der Favoriten zu seinem grossen Tag. «Der Etappensieg war der Traum, Gelb ist der Bonus», sagte der Ire, der bereits die 6. Etappe gewonnen hatte. In der Gesamtwertung liegt Healy vor dem ersten Ruhetag 29 Sekunden vor Pogacar, dahinter folgen Remco Evenepoel (1:29 Minuten zurück) und Vingegaard (1:46).

Seit 2017 kein Heimsieg am Fête Nationale

Am französischen Nationalfeiertag legten sich traditionell die einheimischen Fahrer ins Zeug. Mehrere Franzosen gehörten einer grösseren Ausreissergruppe an. Am Ende ging die Grande Nation wie immer seit 2017 am Fête Nationale leer aus. Immerhin konnten die Franzosen die Eroberung des Bergtrikots von Lenny Martinez bejubeln.

Für den Australier Michael Storer vom Schweizer Team Tudor sprang nach seinem 3. Platz in der 6. Etappe mit Rang 5 ein weiteres Topergebnis raus. Der Schweizer Meister Mauro Schmid, der lange Teil der grossen Fluchtgruppe war, erreichte das Ziel mit über 17 Minuten Rückstand als 64.

Am Dienstag geniesst das Peloton den ersten Ruhetag, bevor die 112. Frankreich-Rundfahrt am Mittwoch mit einer Flachetappe rund um Toulouse fortgesetzt wird. Ab Donnerstag geht es in die Pyrenäen.

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