Festnahme nach Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne
Politik
6. July 2025

Festnahme nach Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne

Nach dem Brandanschlag auf eine Synagoge in der australischen Stadt Melbourne hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 34-Jährige aus dem südöstlichen Bundesstaat New South Wales sei am Samstagabend (Ortszeit) im Stadtzentrum Melbournes gefasst worden, teilte die Polizei mit. Ihm werden demnach unter anderem rücksichtsloses Verhalten und die Gefährdung von Menschenleben, kriminelle Brandstiftung und Waffenbesitz vorgeworfen.

Der Verdächtige wurde am Sonntag einem Gericht vorgeführt und soll bis zu seiner Anhörung am 22. Juli in Untersuchungshaft bleiben, wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete.

Das Motiv für den Brandanschlag war zunächst unklar. Die Ermittler sollten überprüfen, ob die Tat einen terroristischen Hintergrund habe, hiess es in der Mitteilung weiter.

Ein Mann hatte am Freitagabend die Tür der Synagoge in Brand gesetzt, in der sich etwa 20 Menschen zu Beginn des jüdischen Ruhetags Schabbat versammelt hatten. Alle Anwesenden konnten die Synagoge den Angaben der Polizei zufolge unverletzt und sicher durch die Hintertür verlassen. Das Feuer sei gelöscht worden.

Verbindung zu weiteren Fällen?

Untersucht wird nach Angaben der Ermittler auch, ob eine Verbindung zu zwei weiteren Vorfällen am Freitag besteht: Im Zentrum von Melbourne hätten etwa 20 Demonstranten ein israelisches Restaurant gestürmt und verwüstet. Sie hätten «Tod den (israelischen Streitkräften) IDF» skandiert, berichtete der Sender 9News unter Berufung auf Zeugenaussagen. Bei einem weiteren Vorfall im Vorort Greensborough seien Autos in Brand gesetzt und ein Gebäude besprüht worden, das bereits in der Vergangenheit von propalästinensischen Gruppen angegriffen worden sei.

Netanjahu verurteilt «schwere Hassverbrechen»

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äusserte sich besorgt über die «antisemitischen Angriffe» in Melbourne, einschliesslich des Brandanschlags und des Angriffs auf das Restaurant «durch propalästinensische Randalierer». Er schrieb auf der Plattform X: «Die verwerflichen antisemitischen Angriffe mit Rufen wie »Tod den IDF« und dem Versuch, ein Gotteshaus anzugreifen, sind schwere Hassverbrechen, die ausgerottet werden müssen.» Israel fordere, dass die australische Regierung mit der vollen Härte des Gesetzes gegen die Täter vorgehen werde.

Australiens Premierminister Anthony Albanese hatte die jüngste Tat scharf verurteilt. «Der Brandanschlag auf die Synagoge im Osten Melbournes ist feige, ein Akt der Gewalt und des Antisemitismus und hat in der australischen Gesellschaft keinen Platz», sagte er in einer Videobotschaft auf X.

In Melbourne im Südosten des Landes lebt Australiens grösste jüdische Gemeinde mit rund 55.000 Mitgliedern. Bereits Ende vergangenen Jahres war es dort zu einem Brandanschlag auf eine Synagoge gekommen.

Verwandte Artikel
Gipfel Trump-Putin endet ohne Waffenruhe-Ankündigung
Politik
KEYSTONE/AP/Jae C. Hong 
16. August 2025
Trump sprach bei einem anschliessenden 12-minütigen Auftritt mit Putin vor der Presse in der Grossstadt Anchorage von Einigungen in wichtigen Punkten,...
Trump will in Kürze mit Nato-Verbündeten telefonieren
Politik
Keystone/AP/Julia Demaree Nikhinson 
16. August 2025
Er werde sie in Kürze anrufen und über den Austausch mit Putin informieren, ebenso verschiedene Personen, die er für passend halte - auch den ukrainis...
Putin sieht Chancen für wirtschaftlichen Austausch mit USA
Politik
KEYSTONE/AP/Jae C. Hong 
16. August 2025
Das Handelsvolumen sei zwar immer noch eher symbolisch, es sei aber unter der neuen US-Regierung um 20 Prozent gewachsen. Das sagte Putin bei einer ge...
Presse muss nach Blick auf Putin und Trump Raum verlassen
Politik
Keystone/AP/Julia Demaree Nikhinson 
15. August 2025
Nach wenigen Minuten wurden die Journalisten zunächst freundlich, dann eher brüsk mit einem lauten «Everybody get out of the room!» («Alle raus aus de...
US-Russland-Gipfel gestartet – Trump und Putin in einem Auto
Politik
Keystone/AP/Julia Demaree Nikhinson 
15. August 2025
Ein zunächst geplantes Einzelgespräch von Trump und Putin wurde derweil kurz vor dem Treffen durch ein Gespräch zu sechst ersetzt: Das Weisse Haus tei...