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5. June 2025

Ein nötiger Schritt vorwärts im Radsport

Bei Radrennen ist die Sicherheit der Profis ein Thema, das vor allem nach Stürzen und Unglücken breit diskutiert wird. Die Organisatoren der kommende Woche beginnenden Tour de Suisse reagieren nun.

Valentin Oetterli (sda)

Die Sicherheit der Teilnehmenden sollte im Radsport an oberster Stelle stehen. Auch im Jahr 2025 tut sie das allerdings zu oft nicht. Immer wieder ereignen sich teils schwere Stürze und gefährliche Situationen, die mit einer besseren Risikoanalyse im Vorfeld vielleicht hätten verhindert werden können. Tour-de-Suisse-Direktor Olivier Senn will mit den Rundfahrten, die er verantwortet, nun vorangehen und führt deshalb «als erstes Radrennen weltweit ein umfassendes Fahrerund Konvoi-Tracking sowie eine mobile Sicherheitszentrale» ein. Für die Ortung der Profis wird dabei jedes Fahrrad mit einem kleinen GPS-Tracker ausgestattet, der bei bestimmten Auffälligkeiten Alarm schlägt.

Die Zentrale überwacht alles

«In der Sicherheitszentrale, die mit drei Spezialisten besetzt ist, laufen die Informationen zusammen. Wir können von dort aus die gesamte Situation überwachen und bei Bedarf sofort eingreifen », führt Senn an der Medienkonferenz der Tour-Organisatoren in Küssnacht am Rigi weiter aus. Der Aargauer freut sich, dass «die Teams alle ausnahmslos mitmachen, denn vorschreiben können wir es ihnen nicht». Bei der Tour de Suisse wird zudem auch der gesamte Rennkonvoi getrackt und auf den Bildschirmen der Sicherheitszentrale angezeigt. Dadurch ergibt sich gemäss Senn ein «komplettes Bild über alle Bewegungen auf der Rennstrecke sowie den bevorstehenden Schwierigkeiten».

Die Infos gehen sofort raus

Im Vorfeld des Rennens werden im «VeloViewer», einem System, das alle Teams bereits kennen und verwenden, alle Strecken und potenziellen Gefahrenstellen der diesjährigen Schweizer Landesrundfahrt erfasst. Diese stünden «vor und während der Rennen auch den Profi-Teams zur Verfügung », so Senn. Die Sicherheitszentrale hat des weiteren Zugang zu allen TV-Kameras und einem Wetterradar. Mittels Funkverbindung gelangen sämtliche Informationen von der Zentrale an die Personen im Rennen.

Während der Tour de Suisse 2025 kommt es zum erstmaligen Zusammenspiel sämtlicher Massnahmen. Die verschiedenen Rennsituationen würden zeigen, wo es in Zukunft Optimierungspotenzial gebe, sagt Senn. Für ihn ist klar: «Es gibt keine absolute Sicherheit. Aber wir machen alles dafür, dass den Teams sämtliche Informationen zur Verfügung stehen und die Folgen von Stürzen so gering wie möglich sind.» Es sei in der Sicherheitsfrage ein nötiger Schritt vorwärts, ist Senn überzeugt.