Mehr Fische dank Hochwasserschutz
Leicht strukturiertes Gerinne mit Ufervegetation, die Unterschlupfe bietet und Schatten spendet. Bild zvg
Region
19. May 2025

Mehr Fische dank Hochwasserschutz

In Rothenthurm wurde die Biber ökologisch aufgewertet – und das mit Erfolg: Nach dem Ausbau des Hochwasserschutzes leben nachweislich mehr Fische im Gewässer. Eine aktuelle Wirkungskontrolle bestätigt die positive Entwicklung der Fischbestände.

Alle Gewässer können bei grossen Niederschlagsereignissen über ihre Ufer treten, was oft grosse Schäden an Menschen, Tieren und Sachwerten verursacht. Die Hochwassergefahr wird deshalb häufig durch harte Verbauungsmassnahmen der Gewässer minimiert. Harte Verbauungsmassnahmen, wie zum Beispiel betonierte Ufermauern beeinträchtigen jedoch die natürlichen Funktionen eines Gewässers. Die Beeinträchtigungen müssen gemäss Fischereigesetzgebung mit geeigneten Massnahmen ausgeglichen werden. Am besten direkt vor Ort oder nahe bei der verbauten Stelle am betroffenen Gewässer.

Ökologische Ausgleichsmassnahmen

Die Müllern- und Riedwegbrücke, am unteren Dorfrand von Rothenthurm, stellten ein Hochwasserrisiko für die oben liegende Siedlung dar. Der Hochwasserschutz musste deshalb verbessert werden. Als Bestvariante wurde ein betonierter Drückdurchlass unter den Brücken mit hart verbautem Einlauf gewählt, was eine Beeinträchtigung der ökologischen Funktion der Biber bedeutet. Damit das Bauprojekt trotz der Beeinträchtigung bewilligungsfähig werden konnte, wurden sogenannte Instreammassnahmen zur Aufwertung der Strecke oberhalb der Brücken gewählt.

Als Instreammassnahmen werden der Einbau von Strukturelementen wie Wurzelstöcke, ausschlagfähige Astbündel, künstliche Unterstände oder Kiesstrukturen als Laichplätze für Fische bezeichnet, welche in die Gewässersohle oder die Uferstruktur eingebaut werden.

Wirkungskontrolle zeigt positive Entwicklung

Damit aufgezeigt werden kann, ob sich die gewählten Massnahmen auch positiv auf die Fischbestände auswirken, wurde eine Wirkungskontrolle durchgeführt. Dafür wurden mittels Elektrofischerei die Fischbestände im Projektperimeter vor und nach der Realisierung des Projektes erhoben. Die Bestände an Forellen und Groppen ha-ben in den aufgewerteten Strecken zugenommen, die Massnahmen haben funktioniert. Die Wirkungskontrolle zeigt also auf, dass Hochwasserschutz und ökologische Aufwertungsmassnahmen Hand in Hand durchgeführt werden können, und ermuntert dazu, bei weiteren Hochwasserschutzprojekten ähnliche Aufwertungsmassnahmen zu integrieren. Die Fische wird es freuen. (pd)