«Das Tier steht im Vordergrund»
Innert zehn Jahren ist die Tierklinik Marigin AG an der Firststrasse in Feusisberg zur Tierklinik mit Aussenpraxen und rund 120 Angestellten herangewachsen. Wir haben am Samstag, am Tag der offenen Tür, einen Rundgang gemacht.
Frieda Suter
Zur Gründung der Marigin AG hat ein Hund wesentlich beigetragen. Seine Besitzerin, Marie Christine Jaeger, brachte ihren Welpen Gin mit einer lebensbedrohenden Diagnose in die Praxis von Daniel Cantieni, der damals in Au praktizierte. Kurz beschrieben: Gin wurde mehr als elf Jahre alt.
Der in Wilen aufgewachsene Tierarzt mit Frau und drei Töchtern und die Hundebesitzerin wurden zuerst zu guten Freunden und später mit der Gründung der Tierklinik Marigin AG zu Geschäftspartnern. «Der Start dieser Firma erfolgte mit rund zehn Fachkräften. Am Wochenende mach-te ich selber Pikettdienst», sagt Daniel Cantieni ein Jahrzehnt später.
Heute wird in drei Schichten rund um die Uhr gearbeitet und auch Notfallbehandlung angeboten. Marigin AG in Feusisberg ist zu einer Klinik herangewachsen, die von Beginn weg mit einem Katzenhotel ergänzt ist.
Daneben werden in der Region fünf Kleintierpraxen für die Grundversorgung geführt, unter anderem in Pfäffikon. Das sind mittlerweile um 120 Arbeitsplätze, davon etliche Ausbildungsplätze und mehr als 50 Tierärzte für Haus- und Zootiere, zum Teil mit Spezialausbildungen.
Ehrlich aufklären
Heute blickt Daniel Cantieni stolz auf sein Werk: «Nach den intensiven Jahren will ich auch künftig mit Leidenschaft und Freude meinen Beruf ausüben ». Berufung sind für ihn Tiere, Menschen und die Firma. Als Tierarzt hat er in den 25 Berufsjahren sehr grosse Veränderungen miterlebt. «Die Tiermedizin ist heute viel professioneller, technisch auf Menschenstandart », sagt er.
Trotzdem stellt er das Tier als fühlendes Lebewesen in den Vordergrund und nimmt die Verantwortung ernst, seine Kunden ehrlich aufzuklären, welche Behandlungs- oder Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Aber auch zu begleiten, wenn Abschied genommen werden muss.
Informationen aus erster Hand
Der Tag der offenen Türen vom Samstag wurde von zahlreichen Tierhaltern, Kunden und Freunden der Tierklinik und Cantienis besucht.
Auf dem Rundgang durch die mittlerweile zweistöckige Klinik mit Chirurgie, Innerer Medizin, Kardiologie, Onkologie, Neurologie, Dermatologie, Augenheilkunde und Zahnmedizin und weiteren Themen gab es viel zu bestaunen. Dazu kamen Informationen, unterhaltende Elemente und oft die Möglichkeit, das eigene Wissen zu tes-ten.
Modernste Geräte, von Ultraschall und Röntgen über CT und MRI, modern ausgestattete Operationsräume und Aufwachstation erweckten Staunen. Therapeutinnen stellten Metho-den wie Physiotherapie, Akupunktur, Osteopathie und gar ein Unterwasserlaufband vor. «Wir pflegen untereinander und auch mit anderen Praxen regen Austausch», betont Daniel Cantieni.
Die Kostenfrage
Bleibt noch die Frage zu den Kosten für die Hightech-Medizin: «Gleiche Behandlungen wie in anderen Kleintierpraxen sind gleich teuer. Bei schweren Erkrankungen oder Verletzungen und intensiver Betreuung kommen entsprechend grössere Beträge zusammen. Aber auch darüber sprechen wir mit den Kunden bereits am Anfang», betont Daniel Cantieni. In diesem Zusammenhang verweist er auch auf mögliche Versicherungen für Tiere.
«Hereinspaziert» war das Motto für den Tag der offenen Türe bei Marigin AG. Das tierisch interessante Programm bot auch reichlich Möglichkeiten für persönliche Kontakte bei Speis und Trank.