Vierteljahrhundert Einsatz für Integration
Präsident Luka Markić dankt Enisa Bleiker für ihren tagtäglichen Beitrag zugunsten der zugewanderten Bevölkerung im Kanton Schwyz. Bild zvg
Ausserschwyz, Erste Seite
13. May 2025

Vierteljahrhundert Einsatz für Integration

Die Arbeit von Komin ist zentral für das friedliche und respektvolle Zusammenleben im Kanton Schwyz. Mit Kursen, Beratung und Begegnung schafft der Verein Brücken zwischen Menschen und Kulturen. Anfang Mai fand die Generalversammlung von Komin im Hotel Weisses Rössli in Brunnen statt.

In seinem Rückblick auf das Jahr 2024 erwähnte Präsident Luka Markić unter anderem die Feierlichkeiten rund um das 60-Jahr-Jubiläum und die Eröffnung des neuen Kurszentrums Innerschwyz in Brunnen. Laut Geschäftsleiterin Enisa Bleiker war die Nachfrage nach Deutschkursen 2024 gleichbleibend, während Beratungen, Dolmetscheinsätze, Workshops, fide-Tests sowie Angebote wie das Ukraine- Netzwerk, Femmes-Tische und Männerrunden deutlich zulegten. Sie betonte, dass diese Entwicklung nur dank des grossen Einsatzes und der Flexibilität des gesamten Teams möglich gewesen sei.

Die Jahresrechnung 2024 schloss mit einem kleinen Überschuss ab, das Budget 2025 wurde gutgeheissen. Markić, die Vorstandsmitglieder Thomas Keist, Edith Schönbächler und André Bunke sowie Revisor Ruedi Honegger wurden für zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Herz von Komin macht Pause

Ein besonderer Moment der Versammlung galt Enisa Bleiker: Die Geschäftsleiterin von Komin feierte 2024 ihr 25-Jahr-Dienstjubiläum. Seit einem Vierteljahrhundert prägt sie die Integrationsarbeit im Kanton Schwyz mit grossem Engagement. «Enisa ist das Herz von Komin», würdige Markić Bleikers Arbeit. «Ihr Fachwissen, ihre Energie und ihr unermüdlicher Einsatz prägen den Verein entscheidend.» Mehr als verdient ist deshalb das Sabbatical, das Bleiker demnächst antritt. Während ihrer dreieinhalbmonatigen Abwesenheit übernimmt Eveline Lüönd die Leitung.

Verabschiedet wurde Markus Cott, der sich während zwölf Jahren als Integrationsbeauftragter im Kanton engagiert hatte. Cott sei eine wichtige Stimme in der Integrationsarbeit im Kanton Schwyz gewesen, so Markić.

Wer nichts versteht, ist verloren

Nach der Versammlung warb Komin für mehr Verständnis für den Integrationsprozess: Beim Apéro im neuen Kurszentrum in Brunnen konnten die Gäste an Kurzlektionen in den Sprachen Ukrainisch, Türkisch und Farsi teilnehmen. Sie erlebten dabei, wie es sich anfühlt, in einem neuen Land, ohne Sprachkenntnisse, zurechtkommen zu müssen, denn die Kursleitenden sprachen ausschliesslich in ihrer Erstsprache. «Ich verstand kein Wort und fühlte mich verloren und ausgeschlossen», sagte eine Teilnehmerin. «Diese Erfahrung hat mir eindrücklich gezeigt, wie herausfordernd der Alltag für Zugewanderte sein kann.» Erfreulicherweise nahmen auch zahlreiche Gemeindevertretende an der Generalversammlung und den Sprachateliers teil. Ihre Anwesenheit unterstreicht das Interesse der öffentlichen Hand an der Zusammenarbeit mit Komin. (eing)

Die 61. Generalversammlung des Kompetenzzentrums für Integration (Komin) stand nicht nur im Zeichen von Zahlen und Wahlen. Beim Apéro erlebten die Teilnehmenden, wie es sich anfühlt, eine fremde Sprache und Schrift zu lernen.

«Ich verstand kein Wort und fühlte mich verloren und ausgeschlossen.»

Teilnehmerin

des Komin-Sprachateliers