Neues Drama um «Bayesian»: Taucher stirbt
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9. May 2025

Neues Drama um «Bayesian»: Taucher stirbt

Neues Drama um die im vergangenen Sommer gesunkene Superjacht «Bayesian»: Bei den Bergungsarbeiten vor der Küste Siziliens ist ein Taucher ums Leben gekommen. Der 39 Jahre alte Mann aus den Niederlanden konnte nach einem Tauchgang nur noch tot aus dem Wasser gezogen werden, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Todesursache war zunächst unklar. Vermutet wird, dass er einen Schwächeanfall erlitt oder eine Sauerstoffflasche defekt war.

Die Bergung des riesigen Schiffes hatte am vergangenen Wochenende begonnen. Im Einsatz ist auch ein schwimmender Kran, der einer Firma aus den Niederlanden gehört. Der Untergang vor der italienischen Mittelmeer-Insel hatte im vergangenen Sommer Schlagzeilen rund um die Welt gemacht. Sieben Menschen kamen damals ums Leben.

Extrem kompliziertes Manöver vor der Küste

Die «Bayesian» liegt etwa 50 Meter tief auf dem Meeresboden, ungefähr einen Kilometer von der Küste entfernt. Das Manöver gilt als extrem kompliziert. Die Kosten werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Die als «unsinkbar» deklarierte 56-Meter-Jacht war Mitte August vor dem kleinen Hafen Porticello an der Nordküste untergegangen – während eines Unwetters, innerhalb einer Viertelstunde nur. Bei den Toten handelt es sich um den britischen Software-Milliardär Mike Lynch, dessen 18-jährige Tochter, zwei befreundete Paare und den Schiffskoch. Bis auf den Koch konnte sich die gesamte Besatzung retten. Insgesamt überlebten 15 Crewmitglieder und Gäste.

Viele Spekulationen um Unglücksursache

Von der Bergung erhofft sich die Staatsanwaltschaft Aufschluss, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Darüber gibt es jede Menge Spekulationen bis hin zu Verbindungen ins Geheimdienst-Milieu. Gegen den Kapitän und zwei weitere Besatzungsmitglieder wird ermittelt. Ihnen wird zur Last gelegt, Sturmwarnungen ignoriert und sich nur selbst in Sicherheit gebracht zu haben.

Die «Bayesian» mit einem Gewicht von 473 Tonnen gehörte zu den grössten Segeljachten weltweit. Aufnahmen von Unterwasserkameras zeigen, dass das Schiff auf dem Meeresboden noch recht intakt auf der rechten Seite liegt. In den vergangenen Monaten hatten es Taucher bereits mehrfach untersucht.

Der Software-Unternehmer Mike Lynch war mit dem Verkauf seiner Firma Autonomy an den Tech-Konzern Hewlett Packard (HP) zum Milliardär geworden. Daraus entwickelte sich ein jahrelanger Rechtsstreit, den der Brite schliesslich gewann. Den Erfolg wollte er nach Medienberichten mit Familie und Freunden auf dem Mittelmeer feiern. Das nahm ein tragisches Ende.

Lynch hatte über eine andere seiner Firmen, das Cybersicherheit-Unternehmen Darktrace, auch Verbindungen zu verschiedenen internationalen Geheimdiensten. Vor allem britische Zeitungen spekulieren, dass sich an Bord des Schiffs Tresore befinden, in denen zwei streng verschlüsselte Festplatten sowie Geheimpapiere liegen.

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