Ort des Abschieds wird neu gestaltet
Patrizia Baumgartner
Der Entscheid zur Erneuerung des Friedhofs fiel bereits an der Kirchgemeindeversammlung im Dezember 2024, an der auch ein Budget von 200 000 Franken genehmigt wurde – 50 000 Franken mehr als ursprünglich vorgesehen. Eric Woodtli vom Ressort Liegenschaften erklärte damals: «Die neue Anlage bei der Kirche wird doch etwas mehr kosten.» (wir berichteten). Eine Visualisierung zeigte bereits erste Ideen, die nun in ein konkretes Projekt einflossen.
Die Planungen stützen sich auf eine klare Entwicklung: In den letzten zehn Jahren fanden auf dem Friedhof in Siebnen total 89 Bestattungen statt – darunter lediglich fünf Erdbestattungen. Zehn Personen wurden in Urnengräbern beigesetzt, 17 in Urnennischen. Mit 57 Bestattungen auf dem Gemeinschaftsgrab ist diese Form mit Abstand die häufigste.
Die Reihengräber, Urnengräber und das Gemeinschaftsgrab befinden sich aktuell auf dem Südfriedhof, während auf dem Nordfriedhof nur noch die Urnennischen bestehen. Alle übrigen Gräber wurden dort bereits entfernt, die Fläche ist grösstenteils mit Kies bedeckt. Auch die Infrastruktur – insbesondere der Zugang und der Geräteraum – ist sanierungsbedürftig, heisst es im Projektbeschrieb. Nachdem die Kirchgemeindeversammlung den Investitionskredit von 200 000 Franken gutgeheissen hatte, wurde für die Projektierung und Planung eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die das vorliegende Projekt für die Erneuerung des reformierten Friedhofs in Siebnen ausgearbeitet hat.
Ort der Ruhe schaffen
Der Nordfriedhof soll künftig nicht mehr für neue Gräber genutzt werden, sondern als parkähnlicher Ort zum Verweilen dienen. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein kleiner Teich mit Wasserlauf, der sinnbildlich den Lauf des Lebens darstellen soll. Auch ein spezieller Bereich für Sternenkinder ist vorgesehen. Das Wasser fliesst künftig entlang einer Natursteinmauer, ehe es an einem Baum wieder in den Boden versickert – gehalten in stetiger Bewegung durch eine Pumpe. Ergänzt wird die ruhige Atmosphäre durch eine naturnahe Bepflanzung mit Wildstauden und Blumenrasen.
Der Zugang zum Friedhof neben der Kirche erfolgt weiterhin über eine Treppe, neu soll jedoch auch ein barrierefreier Eingang direkt von der Kirchstrasse her möglich sein. Der Eingangsbereich wird entsprechend angepasst, der bestehende Geräteschuppen ersetzt.
Anpassungen im Süden
Der Südfriedhof bleibt weiterhin für Bestattungen vorgesehen. Hier wird insbesondere die Beschriftung der bestehenden Gemeinschaftsgräber erneuert. Mittelfristig ist ausserdem geplant, die Urnennischen aus dem Nordteil in den Südfriedhof zu integrieren.
Mit dem geplanten Umbau trägt die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde March der veränderten Bestattungskultur Rechnung. Die Neugestaltung schafft einen Ort, der sowohl dem Gedenken als auch der Ruhe dient – sensibel, durchdacht und offen für die Bedürfnisse von heute.
Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde der March plant die umfassende Erneuerung des Friedhofs in Siebnen. Die Unterlagen für das Projekt liegen jetzt öffentlich auf.