Hierarchie bleibt gewahrt
Gruppenbild mit Pokal: Die Spielerinnen von Kloten-Dietlikon sind erneut Schweizer Meister. Bild: Til Bürgy / Keystone
Sport
28. April 2025

Hierarchie bleibt gewahrt

In einer spektakulären Partie sichert sich Zug im Superfinal dank eines erzitterten 9:8 gegen die Tigers Langnau den zweiten Unihockey-Meistertitel in Folge. Auch Kloten-Dietlikon setzt seine Erfolgsserie fort.

Simon Scheidegger (sda)

Am Superfinal in Freiburg setzte sich gestern im Männerfinal ausländisches Schaffen durch. Die Zuger verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr. Beim 9:8 leisteten die Langnau Tigers aber beachtliche Gegenwehr. Mit drei Treffern in den letzten zwei Minuten brachte Langnau den haushohen Favoriten ins Wanken. Die Aufholjagd kam für die Mannschaft von Yannick Rubini, der in den Schlussminuten mehrheitlich ohne Goalie Roman Beck agieren liess, jedoch zu spät.

Weil sich die Zuger eben ein weiteres Mal auf ihre skandinavischen Ausnahmekönner verlassen konnten. Topskorer Albin Sjögren traf dreifach, Robin Nilsberth doppelt – und Tobias Gustafsson glänzte mit vier entscheidenden Zuspielen. Mit ihrem Kampfgeist konnten die Tigers die individuelle Qualität des Gegners fast ausgleichen – aber nur fast.

Steiner will erneut angreifen

«Es hat uns die ganze Saison ausgezeichnet, dass wir nie aufgeben – auch wenn wir in einem Spiel deutlich zurückliegen », sagt Simon Steiner. Der Captain der Langnauer ist bei seiner Spielanalyse zwar enttäuscht darüber, dass es nichts geworden ist mit dem ersten Meistertitel für die in Biglen beheimateten Emmentaler. Allerdings schwingt in den Worten des 29-Jährigen auch Stolz mit, wenn er feststellt, dass er und seine Teamkollegen auch auf grösstmöglicher nationaler Bühne vor fast 9000 Fans ihre Qualitäten aufs Feld bringen konnten. «Mit etwas Abstand werden wir sicher stolz darauf sein können, was wir in dieser Saison erreicht haben. Niemand hat damit gerechnet, dass wir es bis in den Superfinal schaffen würden.» Zug, das über die grössten finanziellen Mittel der Liga verfügt, schaffte derweil die angestrebte Wiederholung des letztjährigen Erfolgs, als sich die Zentralschweizer ihren ersten Meistertitel gesichert hatten. Andrin Christen, der die turbulenten Schlussminuten von der Bank aus verfolgte, meint, er sei schon etwas ins Schwitzen gekommen. «Zum Glück hat es aber doch gereicht.»

Die Kaderbreite der Jets

Die Kloten-Dietlikon Jets sind bei den Frauen derweil weiter das Mass aller Dinge. Die Zürcherinnen sichern sich wie Zug erneut den Meistertitel – mit einem 9:2 gegen ein überfordertes Zug. Neun verschiedene Spielerinnen sollten sich am Ende für das Team von Rolf Kern in die Torschützenliste eintragen, wobei vorab die zwei ersten Linien die Zugerinnen wiederholt vor Probleme stellten. Im dritten Drittel setzten die Jets mit fünf Treffern endgültig zum Schaulaufen an und sicherten sich ohne Mühe den sechsten Meistertitel in Folge und den zwölften der Vereinsgeschichte. «Dahinter steckt harte Arbeit, und ich bin sehr glücklich, konnten wir uns für diese Leistung belohnen», sagte Kern, der ob der Deutlichkeit des Resultats leicht überrascht war. Der Trainer der Zürcherinnen strich das starke Teamgefüge heraus, das sich nicht zuletzt auf der Skorerliste spiegelte. Nachdem er zuvor seit Ende 2022 mehrere Meistertitel als Assistenztrainer bejubeln konnte, kann sich der frühere Nationaltrainer nun über seinen ersten Titel als Cheftrainer der Jets freuen. Und wenn es nach ihm geht, kommen freilich weitere dazu, auch wenn er weiss: «Jede Serie geht einmal zu Ende.» Damit konnten die Zürcherinnen doch noch einen Titel verbuchen in dieser Saison, die im Februar im Cupfinal gegen Piranha Chur eine überraschende Niederlage bereitgehalten hatte.