Löhne im Jahr 2024 trotz Inflation gestiegen
Wirtschaft
22. April 2025

Löhne im Jahr 2024 trotz Inflation gestiegen

Die Löhne in der Schweiz sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Auch unter Berücksichtigung der Teuerung nahmen die Löhne und damit die Kaufkraft zu.

Im Jahr 2024 sind die Nominallöhne laut den Berechnungen des Bundesamts für Statistik (BFS) durchschnittlich um 1,8 Prozent gestiegen, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. In der letzten Schätzung im Spätherbst war noch von einem Anstieg um 1,5 Prozent die Rede gewesen.

Das BFS schätzt die Nominallohnentwicklung quartalsweise. Der Wert basiert auf kumulierten Lohndaten zur Entwicklung des Bruttolohns inklusive des 13. Monatslohns und kann sich mit jeder weiteren Schätzung ändern.

Kaufkraft steigt

Zwar wurde ein Teil der Lohnzuwächse durch die Inflation wieder aufgefressen. Unter Einbezug einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 1,1 Prozent stiegen die Reallöhne im Durchschnitt aber immer noch um 0,7 Prozent, wie das BFS festhält.

Damit hat die Kaufkraft wieder zugenommen, nachdem sie in den zwei vorangegangenen Jahren inflationsbedingt gefallen war. Im Jahr 2023 waren die Löhne gemäss BFS nominal um 1,7 Prozent gestiegen, real aber um 0,4 Prozent gesunken. Im Jahr 2022 war die Kaufkraft wegen der Inflation sogar um 1,9 Prozent geschrumpft.

Sektoren unterschiedlich

Allerdings profitieren nicht alle Arbeitnehmenden gleich. So stiegen die Löhne in der Industrie etwas weniger stark als in der Gesamtwirtschaft. Konkret zogen sie dort nominal im Durchschnitt um 1,5 Prozent an.

Die Bandbreite reichte dabei von +0,8 Prozent bis +4,9 Prozent. An der Spitze stehen die Wirtschaftszweige «Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren, Verarbeitung von Steinen und Erden» sowie «Sonstige Herstellung von Waren, Reparatur und Installation», am anderen Ende die «Herstellung von Metallerzeugnissen».

Dienstleistungen höher

Im Dienstleistungssektor stiegen die Nominallöhne dagegen überdurchschnittlich. Dort lag der Anstieg bei durchschnittlich 1,9 Prozent – allerdings mit einer Spannweite von -0,4 Prozent bis +3,0 Prozent.

Deutliche Zuwächse gab es in den Bereichen «Gesundheitswesen, Heime und Sozialwesen», «Post-, Kurier- und Expressdienste» sowie «Versicherungen» und «Öffentliche Verwaltung». Im Mittelfeld lagen die «Beherbergung und Gastronomie» sowie der «Handel», während die Nominallöhne im «Verlagswesen, audiovisuelle Medien und Rundfunk, Telekommunikation» stabil blieben und bei den «sonstigen wirtschaftlichen Tätigkeiten» sogar leicht sanken.

Die Reallohnentwicklung lag zwischen -1,5 Prozent und +3,8 Prozent. «Diese grosse Bandbreite unterstreicht die Vielfalt der Lohndynamik in den einzelnen Wirtschaftszweigen», schreibt das BFS.

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