Darum lässt sich die Baustelle beim «Hirschen»-Kreisel nicht umfahren
Seit Montag stehen sie da – die Ampeln an der «Hirschen» Kreuzung in Altendorf. Der Verkehr zwischen Churer-, Halden- und Brügglistrasse muss einzeln durch den Engpass gelotst werden. Der Grund sind der Neubau des «Hirschen»-Kreisels sowie die Strassenbauarbeiten bis zum «Seehof »-Kreisel in Richtung Lachen. Diese Arbeiten wurden vom Kanton Schwyz für die Öffentlichkeit kurzfristig anberaumt (Ausgabe vom vergangenen Freitag), nachdem die Rohbauarbeiten an der neuen Langsamverkehrsbrücke über die Bahngleise abgeschlossen werden konnten (wir berichteten mehrmals).
Lange Bauzeit für so eine grosse Baustelle sei normal
Nun gut – wo gebaut wird, gibts mal Wartezeiten. In diesem Fall jedoch folgten die Reaktionen aus der Bevölkerung mit den ersten Staus bis in die Dörfer Altendorf und Lachen postwendend. Die einspurige Verkehrsführung der Kantonsstrasse mit Lichtsignalanlagen soll nämlich bis Ende nächsten Jahres andauern, mit den Deckbelagsarbeiten also praktisch zwei Jahre lang.
Die Begründung für diese lange Bauzeit liefert Marco Uhlmann, Projektleiter Abteilung Strassenbau Ausser schwyz ebenso postwendend. Das Gesamtbauwerk beinhalte neben dem eigentlichen Strassenbau eben auch diverse Stützmauern und Werkleitungen, schreibt er auf Anfrage. Der Baugrund bedinge, wie auch bereits bei der neuen «Hirschen»-Brücke, Pfählungsarbeiten. Zudem würden die Arbeiten unter laufendem Verkehr durchgeführt, was die Baustellenorganisation verkompliziere. Für eine Baustelle dieser Grössenordnung sei die geschätzte Bauzeit im normalen Bereich, hält Marco Uhlmann fest.
Vollsperrung gehe bei diesen Bauphasen nicht
Auch die Frage, ob denn auch andere Möglichkeiten geprüft wurden, kontert der Projektleiter sofort. Man ha-be diverse Varianten für die Bauphasen geprüft. Doch die vorhandenen Platzbedingungen würden den Takt vorgeben. So müsse zwingend zuerst die Seeseite erstellt werden, damit der Langsamverkehr auf die neue Langsamverkehrsbrücke umgelegt werden könne. Erst danach sei die Fläche vorhanden, damit das bergseitige Trottoir aufgehoben werden könne. Klar könnte man die Bauzeit verringern, wenn man die Churerstrasse zwischen Freihof und Seehof komplett sperre. Das sei aber wegen der bestehenden Bebauung nicht vertretbar, so Uhlmann.
Umfahrung über die Halden sei schlicht nicht möglich
Unverständnis zeigt ein Teil der Bevölkerung offenbar auch, weil keine Umfahrung ermöglicht wird. Tatsächlich wäre es nämlich denkbar, die Spur von Altendorf nach Lachen ab Burggasse über die Halden-, Tiergarten- und Breitenstrasse zu leiten und die verbleibende Spur auf der Kantonsstrasse dem Verkehr von Lachen nach Altendorf zu überlassen.
Diese Variante sei sehr wohl in Betracht gezogen worden, erklärt Marco Uhlmann. Sie sei aber verworfen worden, und zwar wegen mehrerer Faktoren. So sei diese Strecke ein untergeordnetes Verkehrsnetz mit Gemeinde- und Privatstrassen, welche für diese Verkehrsmengen schlicht nicht ausreichten. Stellenweise sei auch das Kreuzen schwierig, und dann bestehe teilweise erst noch ein Lkw-Verbot. «Für mich der entscheidende Punkt ist jedoch», so Projektleiter Uhlmann, «dass im Bereich Burggasse ein Schulhaus direkt betroffen ist.» Eine Umfahrung über das Gebiet Halden sei demnach keine Option.
Entweder auf die Autobahn oder dann zu anderen Zeiten
Was also rät der Projektleiter den betroffenen Verkehrsteilnehmern? Uhlmann: «Den Stau zeitlich oder örtlich umfahren, das heisst konkret über die Autobahn ausweichen oder die Spitzenstunden meiden.» Sie würden in jedem Fall versuchen, den Phasenablauf so zu optimieren, dass sich die Staulängen deutlich reduzieren, verspricht der Kantonsverantwortliche. Und er fügt hoffnungsvoll an, dass sich die Staulängen erfahrungsgemäss nach ein paar Tagen reduzieren würden – «wir bleiben optimistisch, dass dies auch hier so sein wird».
Die Arbeiten am neuen «Hirschen»-Kreisel auf der Churerstrasse in Altendorf sind gestartet – und damit auch massive Staus rundherum. Da stellt sich die Frage, warum diese Arbeiten zwei Jahre dauern und warum keine Umfahrung möglich ist. Der Projektleiter spricht Klartext.
«Wir versuchen, den Phasenablauf so zu optimieren, dass sich die Staulängen deutlich reduzieren.»
Marco Uhlmann
Projektleiter Abteilung Strassenbau Ausserschwyz Kanton Schwyz