«Ich setze mir lieber Punkt- als Rangziele»
Morgen geht’s los: Cup. Und der FC Lachen-Altendorf ist bereit. Zum Gespräch trifft man einen zuversichtlichen Trainer. Philipp Egli geht es in der zweiten Saisonhälfte vor allem um eines: Punkte.
Auch ein FC Lachen-Altendorf- Trainer hat mal fussballfrei. Ist aber schon wieder eine Weile her, ein paar Tage über Weihnachten und Neujahr. «Für die Jungs waren es sieben Wochen, für mich viel weniger. Auch wenn wir kein Training haben, gibt es immer etwas zu tun», sagt Philipp Egli. Vorbereitungen, Spielergespräche, mit dem Staff an den Strategien arbeiten. Solche Sachen.
In der zweiten Januarwoche ging das Training wieder los. Und die Testspiele. Vier waren es, drei Niederlagen, ein Unentschieden. Und dann noch ein Sieg im Trainingslager. Eine Bilanz, die Sorgen macht? «Wir konnten Spiele nicht gewinnen, das ist Fakt. Aber bei Testspielen stehen andere Dinge im Vordergrund. Die Jungs sollen taktische Vorgaben umsetzen. Trotzdem ärgerst du dich, wenn du verlierst – auch bei Testspielen.» Einige davon waren in Phasen, in denen die Spieler an den konditionellen Grundlagen gearbeitet haben, die Spritzigkeit fehlte noch – trainingsbedingt.
Intensive Vorbereitung im Süden
Im Trainingslager schien die Sonne. Egli und sein Team waren in Spanien, in der Nähe von Alicante. Der Trainer schwärmt: «Das Wetter war top, aussergewöhnlich. 18 Grad, Sonne, sehr angenehm. Hervorragende Plätze. Tolle Trainingsbedingungen.» Unter der Sonne wurde hart gearbeitet – jeden Tag. «Ich bin ein Trainer, der in den Süden fahren möchte, um dort richtig zu trainieren.» Will heissen: zwei Einheiten am Tag. «Aber es gab auch mal einen Teambuilding-Anlass, da wurde es dann ein bisschen später», räumt Egli ein. In Spanien waren 21 Spieler, der Staff mit Physiotherapeut, Trainer, Co-Trainer und Team-Manager. «Natürlich ist es nie möglich, dass alle Spieler dabei sind. Aber wir konnten mit einer guten Anzahl trainieren.» Eglis Diagnose vor Weihnachten: «Wir haben uns zu wenig mit Punkten belohnt.» Also wurde im Trainings-lager an taktischer Ausrichtung und Spielidee gearbeitet. «Ich möchte eine Mannschaft, die laufstark ist, Ballbesitz anstrebt und dann den Ball schnell laufen lässt.» Trainingsarbeit, die Platz brauche. Den gebe es im Peterswinkel nicht immer. «In Lachen ist super, dass man Kunstrasen zur Verfügung hat. Aber man teilt ihn halt immer. Deshalb war das taktische Training gerade in Spanien besonders gut möglich. Da geht es häufig um Teamverbund und du musst mit elf Leuten mit oder gegen den Ball arbeiten können.» Fazit: Problem gelöst, ab jetzt mehr Punkte? Der Trainer lacht. «Das ist das Ziel. Aber es gibt immer noch einen Gegner. Und die haben auch nicht geschlafen. Wir sind sicher ein Stück weit als Mannschaft gewachsen – im Trainingslager und aus der Erfahrung in der Vorrunde. Wir wissen, wo wir eine Schippe zulegen müssen.»
Zwei interessante Neuzugänge
Drei Spieler haben die Mannschaft im Winter verlassen. Zwei davon in Rich-tung Siebnen: Remzi Junuzi und Benjamin Abazaj. Zwei Spieler, die für ihre Ansprüche zu wenig Spielzeit hatten in der Vorrunde. «Ich kann verstehen, dass sie deshalb eine neue Herausforderung gesucht haben», so Egli. Der dritte Abgang schmerze auch: Lorenzo Praino, weil er ein Eigengewächs ist, ein Lachner. Er wird eine Pause machen.
Zwei neue Spieler verstärken den FCLA. Egli: «Es freut mich sehr, dass Pascal Huber zu uns gestossen ist, ein erfahrener Offensivspieler mit Challenge- League-Erfahrung. Er hat bei mir in Weesen gespielt, die ganze Ausbildung beim FC Zürich gemacht und ist bei Wil in der Challenge League zum Einsatz gekommen.» Huber soll viel neue Dynamik ins offensive Mittelfeld bringen. «Ich kenne ihn gut, er ist ein hervorragender Mensch und passt 100 Prozent zu uns. Wir haben zu wenige Tore geschossen, deshalb ist es gut, noch eine Option in der Offensive zu haben.» Der zweite Neuzugang: Chris Suter, ein 22-jähriger Defensivspieler, eher auf der Aussenbahn. «Ich kenne ihn schon lange. Er hat die Ausbildung beim FCRJ gemacht, durfte dann schon recht bald ein bisschen 1.Liga-Luft schnuppern bei Linth 04. Zuletzt war er bei Uster, bevor er ins Militär gegangen ist.» Für Egli und den FCLA ein Mann der Zukunft. «Er kommt aus Tuggen, ist jung. Bei uns ist mittelfristig ein Umbau im Gang, weil einige der aktuellen Spieler doch schon im fortgeschrittenen Fussballalter sind.» Und wie steht’s um die Verletzten? «Nichts Dramatisches. Aber wir hatten in der Vorbereitung leider ein paar Verletzungen. Nichts, was ewig dauert, aber im Spiel gegen Linth hat sich Norbert Frrokaj eine Rippenprellung zugezogen. Das geht lange. Gianluca Praino ist noch nicht soweit, er arbeitet hart, aber, ab wann es reicht, wissen wir noch nicht.» Nino und Levi Egli verletzten sich fast gleichzeitig am Sprunggelenk, hatten aber Glück und konnten die Vorbereitung grösstenteils machen. Und dann ist da noch Joel Ziltener. «Er fehlte leider schon in der Vorrunde verletzungsbedingt und fällt weiterhin aus», so Egli.
Zwei schlagbare Gegner
Zum Start steht das verschobene Cupspiel am Samstag gegen Frauenfeld an, auswärts. Es wäre am 23. November gewesen. Eine Prognose? «Die ersten ein, zwei Spiele bringen immer eine gewisse Anspannung. Wie weit sind wir wirklich? Wie weit ist der Gegner?» Philipp Egil hat den Cup sehr gern. Für andere sei es wie ein weiteres Trainingsspiel. Für ihn nicht. «Es ist ein Wettkampf. Ich mag Spiele, in denen es um alles geht.» Dem FCLA fehlen nur noch zwei Matches bis zum Einzug in die Hauptrunde. «Es ist für jeden ein Erlebnis, in der Hauptrunde des Schweizer Cups aufzulaufen.» Ligaauftakt ist am 15.März. Ibach wartet. Eine Mannschaft mit sehr gutem Kader. «Aber ein Gegner, der unbedingt in unserer Reichweite liegen muss. Wir haben im Hinspiel unnötig 2:3 verloren. Für mich wäre es sehr wichtig, dort ein positives Resultat zu holen», sagt Egli. Seine Mannschaft ist parat. Der Trainer ist überzeugt. «Ich bin sicher, dass die Spieler brennen, unbedingt wollen.» Zweikämpfe gewinnen, Spiele, Siege über die Zeit bringen.
Immer realistisch bleiben
Die Frage nach den Saisonzielen: Sie gefällt nicht jedem Trainer. Egli hat kein Problem damit. «Ich kann Ziele erreichen, oder eben nicht. Damit muss ich leben. Unser Ziel ist es, mehr Punkte zu machen als in der Vorrunde. » Beim Blick auf die Tabelle müsse man derweil realistisch bleiben. «Der Abstand zur Führung ist gross. Rangmässig ist da nicht mehr viel drin. Vielleicht ein oder zwei Plätze, wenn wir wirklich gut sind.» Das Wichtigste aber sei, den fünf Punkte-Abstand in Richtung Tabellenkeller auszubauen. «Fünf Punkte sind schnell weg. Und wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.» Philipp Egli setzt sich in der aktuellen Situation lieber Punkte-, statt Rangziele. «Ich bin absolut zufrieden, wenn wir mehr Punkte machen als in der Vorrunde. Dann werden wir auch in der vorderen Tabellenhälfte sein. Ich sage mal, vom siebten Rang aufwärts wäre gut.»
«Wir wissen, wo wir noch eine Schippe zulegen müssen.» «Unser Ziel ist ganz klar, dass wir mehr Punkte machen als in der Vorrunde.» «Fünf Punkte sind schnell weg. Und wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.»