National League: Kampf um die Play-offs spitzt sich zu
Von den 14 Teams ha-ben nach den 52 Runden in der Qualifikation noch immer zehn die Chance, Meister zu werden. Sechs Plätze in den Play-off-Viertelfinals sind vergeben, um die restlichen zwei streiten sich Kloten, die SCL Tigers, die Rapperswil-Jona Lakers und Ambri-Piotta.
Dass Kloten bis am letzten Tag der Qualifikation noch mit dem direkten Einzug in die Play-offs liebäugeln konnte, darf als grösste Überraschung dieser Saison bezeichnet werden. Noch vor einem Jahr sah die Welt beim Traditionsverein ganz anders aus. Der fünffache Schweizer Meister beendete die Qualifikation auf dem 13. Platz, stand ohne Sportchef und ohne Trainer da. Kaum jemand hatte den Klotenern deshalb zugetraut, diese Saison überhaupt den Sprung in die Top 10 zu schaffen.
Es winken weitere Derbys
Mit dem 7. Platz hat Kloten sämtliche Saisonziele übertroffen. Weil Fribourg-Gottéron seine Pflicht am Samstag mit einem Heimsieg gegen Ambri-Piotta (4:1) erfüllte und damit Platz 6 verteidigte, hätte den Zürcher Unterländern selbst ein Sieg im Kantonsderby bei den ZSC Lions nicht gereicht, um die ganz grosse Sensation perfekt zu machen.
Doch in Kloten will man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, erst recht nicht, weil in den Play-off Viertelfinals weitere Duelle mit dem Kantonsrivalen und Titelverteidiger ZSC Lions winken. Damit es so weit kommt, muss Kloten im Play-in jedoch einen Gegner aus dem Weg räumen.
In der ersten Runde treffen die Klotener im Duell Siebter gegen Achter auf die SCL Tigers. Während sich der Gewinner dieses Duell für die Play-offs qualifiziert, erhält der Verlierer eine zweite Chance, dies im Duell mit dem Sieger der Play-In-Paarung zwischen dem Neunten und Zehnten noch zu schaffen. Hier treffen die Rapperswil-Jona Lakers auf Ambri-Piotta.
12:0 Punkte für Kloten
Mit Blick auf die abgelaufene Qualifikation steigt Kloten als klarer Favorit ins Rennen mit den SCL Tigers. Die Langnauer haben sämtliche vier Direktduelle in dieser Saison nach 60 Minuten verloren. Allerdings ist die Euphorie im Emmental mit Blick auf die mögliche erste Play-off-Teilnahme seit 2019 gross. Mit dem Erreichen von Platz 8 schafften auch die Tigers eine Überraschung.
Auch die Formkurve spricht klar für Kloten, das nach einem kleinen Tief vier der letzten fünf Spiele gewonnen hat. Bei den Tigers resultierte in der gleichen Zeitspanne nur ein Sieg, jener vom Samstag im Heimspiel gegen Ajoie (5:1).
Ambri im dritten Anlauf
Das Aufeinandertreffen zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und Ambri-Piotta präsentiert sich auf den ersten Blick ausgeglichener. Die Regular Season schlossen beide mit 73 Punkten ab. Drei der vier Direktduelle gingen ausserdem in die Verlängerung, zweimal setzte sich Ambri durch. Einzig Rapperswil-Jona konnte einmal in der regulären Spielzeit gewinnen.
Ambri-Piotta, das nur drei seiner letzten zehn Spiele verlor, hat aus dem letzten Jahr noch etwas gutzumachen. Die Leventiner konnten in den Duellen mit Lugano und Biel keines ihrer vier Play-in Spiele gewinnen. Für Zuversicht, dass es diesmal klappt, sorgt Ambris Traumsturm mit Dominik Kubalik, dem besten Liga-Torschützen der Qualifikation, und den beiden Kanadiern Chris DiDomenico und Philippe Maillet.
Kleine Modusanpassung
Im Vergleich zur Premiere vor einem Jahr hat sich der Play-in-Modus leicht verändert. Neu werden nicht mehr die Punkte aus Hin- und Rückspiel zusammengezählt, es entscheidet die addierte Tordifferenz über das Weiterkommen. Unentschieden sind weiter möglich. Ist das Resultat nach zweimal 60 Minuten ausgeglichen, entscheidet eine Verlängerung. Diese wird mit je fünf Feldspielern gespielt und dauert so lange, bis ein Tor fällt. Penaltyschiessen gibt es keines.
Nach einem der spannendsten Qualifikationsendspurts der Geschichte geht es in der National League ab heute weiter hoch zu und her. Das Play-in liefert einen Vorgeschmack auf die Play-offs.