Ein Dreifachsieg, der in die Geschichte eingeht
Schweizer Freudentag: Alexis Monney, Tanguy Nef, Loïc Meillard, Marc Rochat, Franjo von Allmen und Stefan Rogentin (von links) räumen in der Team-Kombination ab. Bild Jean-Christophe Bott / Keystone
Sport
13. February 2025

Ein Dreifachsieg, der in die Geschichte eingeht

Gold für Franjo von Allmen und Loïc Meillard, Silber für Alexis Monney und Tanguy Nef, Bronze für Stefan Rogentin und Marc Rochat. Es war ein denkwürdiger Mittwoch für den Schweizer Sport. Während die prominentesten Konkurrenten im Slalom reihenweise ausschieden, schob Meillard das Team «Schweiz 1» im Slalom vom zweiten Rang an Monney/Nef vorbei an die Spitze. Rochat hievte «Schweiz 4» mit der drittbesten Slalomzeit vom achten Rang noch auf das Podest.

Mit den sechs Schweizer Athleten auf dem Podest sorgten die Männer – die bereits erfolgreich gewesenen Speedfahrer nach den Feierlichkeiten in der Abfahrt mit abgeschorenen Haaren – für das perfekte Abbild ihrer Festspiele an diesen Titelkämpfen. So erfolgreich sie sind, so verschworen treten sie auf. Auch Leader Marco Odermatt, der auf einen Start in der Team-Kombination verzichtete, der diese Dynamik mit seiner selbstlosen, lockeren Art aber erst ermöglicht, feierte im Zielraum mit.

Wie 1987 und 1931

Rogentin feuerte Rochat im Ziel mit einem «Go, Rocket»-Plakat an. Rochat sagte, dass die gemeinsame Medaille «doppelt so schön» sei und kündigte an, dass ein paar Bier trotz des Slaloms am Samstag drinlägen. Nef sprach davon, dass Meillards guter Slalomlauf ihm am Start Druck weggenommen habe und es nach Monneys starker Abfahrt «ziemlich einfach gewesen» sei für ihn. Meillard sagte: «Der Tag könnte nicht perfekter sein. Eine solche Medaille ist noch schwieriger, weil beide Athleten lie-fern müssen.» Obwohl der grösste Trumpf die Team-Kombination im Hinblick auf den Riesenslalom ausliess, schafften die Männer den ersten Schweizer Dreifachsieg an einer Ski-WM seit 38 Jahren und den dritten überhaupt. 1987 triumphierte Peter Müller in der Abfahrt in Crans-Montana vor Pirmin Zurbriggen und Karl Alpiger. 1931 an der ersten Ski-WM in Mürren siegte, ebenfalls in der Abfahrt, Walter Prager vor Otto Furrer und Willi Steuri.

Die Schweizer Männer setzten ihren Siegeszug im Salzburgerland damit fort. Sechseinhalb der acht bisherigen Schweizer Medaillen – eine halbe für Silber im Mixed-Parallelrennen – gehen auf ihr Konto. Für Von Allmen ist es nach dem Triumph in der Abfahrt die zweite goldene in Saalbach. Meillard holte seine vierte WM-Medaille nach Silber im Riesenslalom 2023 und Bronze in der Kombination sowie im Parallelrennen 2021.

Monney und Von Allmen brillierten im ersten Teil der Team-Kombination wie beim Gewinn von Bronze und Gold in der Abfahrt. Bei teils nebligen Verhältnissen war Monney einen Hauch schneller als Von Allmen, der in einer Passage ein ganzes Stück von der Ideallinie abkam und trotzdem schnell war. Dominik Paris verlor als Dritter knapp eine halbe Sekunde auf Monney und Von Allmen, die weiteren Konkurrenten büssten fast eine Sekunde und mehr auf die Schweizer Speed-Youngster ein.

Die Konkurrenz strauchelt

Dass die beiden guten Freunde Justin Murisier und Daniel Yule es nach Zwischenrang 10 in der Abfahrt nicht ins Klassement schafften, weil Yule im Slalom einfädelte, war an diesem historischen Mittwoch verschmerzbar. Enttäuschender war der Tag für die mitfavorisierten italienischen, österreichischen und französischen Top-Duos. Paris’Teamkollege Alex Vinatzer schied im Slalom ebenso aus wie Clément Noël und Manuel Feller, die bereits nach den Abfahrten von Nils Allègre und Vincent Kriechmayr im Hintertreffen waren.

Die Schweizer Männer setzen in Saalbach an einer für sie schon zuvor erfolgreichen Ski-WM in der Team-Kombination noch einen drauf. Sie holen Gold, Silber und Bronze und schaffen damit Historisches.

«Der Tag könnte nicht perfekter sein. Eine solche Medaille ist noch schwieriger, weil beide Athleten liefern müssen.»

Loïc Meillard

Zusammen mit Franjo von Allmen Weltmeister in der Team-Kombination