Brauerei Wädenswil ist in Konkurs
Schulden zwingen die Wädi-Brau-Huus AG, den Betrieb einzustellen. Die 200-jährige Brauereigeschichte ist zu Ende, die Mitarbeitenden sind entlassen.
Im Restaurant Brauhuus Wädenswil werden am Samstagabend die letzten Biere serviert. Das Traditionsgasthaus auf dem Gessner-Areal «Di alt Fabrik» im Zentrum von Wädenswil wird geschlossen. Diese Woche wird die Wädi-Brau-Huus AG Konkurs anmelden. Das ist das Ende aller drei Geschäftsbereiche des Unternehmens: des Bierverkaufs, des Gastronomiebetriebs und der Brauseminare. «Schweren Herzens mussten wir den 17 Mitarbeitenden kündigen und die Aktionäre informieren », bedauert Christian Weber, Verwaltungsratspräsident der Wädi-Brau-Huus AG. Er ist seit 28 Jahren Teil des Unternehmens und führt dieses in fünfter Generation.
Seit 1992 wird in der alten Fabrik Bier gebraut, die Lancierung des Hanf-Biers wurde sogar im Ausland beach-tet. Die Geschichte der Wädenswiler Bierbrauerei reicht sogar bis in das Jahr 1833 zurück.
Umsatz ging massiv zurück
Doch wie konnte es so weit kommen? Die Wädi-Brau-Huus AG habe bereits Schulden von 2023 in das neue Jahr übernommen. «In den letzten Mona-ten haben sich weitere Schulden angehäuft », sagt Weber. Diese abzubauen, sei schlichtweg nicht mehr möglich gewesen. Bekannt geben will er die Zahlen jedoch noch nicht, da sie erst revidiert werden müssen.
Zwar habe das Restaurant bis zum Schluss noch schwarze Zahlen geschrieben, doch der Umsatz der Brauerei und der Brauseminare sei massiv zurückgegangen. Während die Wädi-Brau-Huus AG in guten Jahren noch eine Million Franken Umsatz pro Jahr allein mit den Brauseminaren machte, spülten diese in den letzten Jahren lediglich noch 250 000 Franken im Jahr in die Kasse. «Auch die vermehrte Werbung für alkoholfreie Biere bekamen wir zu spüren», sagt Weber. Der Bierkonsum sei massiv zurückgegangen. Ein eigenes alkoholfreies Bier wäre nicht finanzierbar gewesen. (zsz)