Originelle Werbung für die Sennenchilbi
Wer auf der Kantonsstrasse Richtung Feusis berg fährt, sieht von weitem eine Schweizer Fahne im Kreisel, die mit den Fahnen von Schwyz, Höfe und Feusisberg im Wind flattert. Zwei mit Blumen bepflanzte Holztröge komplettieren die Installation. Am Dorfeingang von Feusisberg hängt eine Blache mit den Hauptsponsoren der Sennenchilbi an einer angedeuteten Gadenwand. Daneben glänzt ein Schwyzer Bauernhaus en miniature, eingerahmt von einer Fahne und einer Triste (wir berichteten).
Brunnentröge für die Helfenden
Eine eigenwillige, originelle Werbung für die Sennenchilbi also – so zum Beispiel die erwähnten Brunnentröge. Sie wurden von Martin Korner und seinem gleichnamigen Neffen geschaffen. In ihrer Freizeit leben sie ihre Leidenschaft: Holz mit Kettensägen bearbeiten. Von der Idee bis zum fertigen Werk ist Kopf und Hand gefragt. Die drei riesigen Tröge zieren nun den Kreisel auf der Kantonsstrasse bei Feusisberg sowie den Dorfeingang und sie werben auf sympathische Art für die Sennenchilbi. Die so entstandenen Kunstwerke können übrigens auf der Homepage www.sennenfeusisberg.ch ersteigert werden. Der Erlös wird unter den über 250 Helferinnen und Helfern der Sennenchilbi verteilt.
All diese Aktionen tragen die Handschrift von Josef Schatt. Er ist umsichtiger Präsident des Organisationskomitees und begnadeter Handwerker und Organisator. Er versammelte die Freunde der Sennenchilbi und begeisterte sie für ein gemeinsames Ziel: Ein Fest für Liebhaber der Volksmusik und des Brauchtums im modernen Feusisberg auf die Beine zu stellen.
Der Naturjuuzer-Abend vom Freitag, 4. Oktober, mit bekannten Jodlerklubs, der Sennen-Abend vom Samstag, 5. Oktober, sowie die Darbietungen nach dem Umzug vom Sonntag, 6. Oktober, bieten der Volksmusik eine Bühne. Der Männerchor Hütten unter der Leitung von Hans Ulrich erfindet einen Sketch und übt kurze Szenen ein. Am Sennen-Abend am Samstag wird die Uraufführung sein.
Über 700 Mitwirkende am Umzug
Der Höhepunkt ist der sonntägliche Brauchtumsumzug durchs Dorf Feusisberg, das sich während nur einer Gene-ration stark verändert hat. Über 40 Gruppen präsentieren Brauchtum, aber auch die aktuelle Arbeitswelt unserer Bauern und Handwerker.
Der Festzug am Sonntagnachmittag wird eröffnet mit Vieh, das die Grundlage des Schwyzer Bauernstands ist. Patrick Fässler aus Oberiberg kommt mit seiner Schafherde vom Ybrig her. Ihm folgen die Viehherde sowie Kranztiere der Höfner Viehausstellung in Schindellegi und die Ziegenherde mit Packpferd von Adalbert Abegg, Duli, Bennau.
Der Holztransport mit einem Pferdedoppelgespann und die Säumer der Sbrinz-Route zeigen, wie Mensch und Tier zusammenarbeiten. Vom lokalen Pioniergeist zeugt eine motorisierte Schnägg aus den 50er-Jahren, die bei den Heuern im Einsatz sein wird. Sennenchilbi ist auch, wenn vier Ybriger wieder lernen, wie man Schindeln macht, oder wenn Hans und Elmar Müller vom Kafirank Wollerau wieder die eigene Häfeli-Brennerei in-stand stellen und der Öffentlichkeit vorführen.
Das Sammeltuch am Schluss des Umzugs ist ein Beispiel für gelungene Integration: Zwei Einheimische und zwei Zugezogene tragen gemeinsam die Schweizer Fahne.
Urchig & urban
Das OK versucht, auch Leute für die Sennenchilbi zu begeistern, die nicht in einer Bauernfamilie aufgewachsen sind oder noch nicht lange in der Gemeinde Feusisberg wohnen. So entstand die Umzugsgruppe «urchig & urban». Für diese Gruppe haben sich bereits 35 Schulkinder angemeldet. Sie tragen Sennengeschirr mit sich, welches früher zum Arbeiten gebraucht wurde. Die Hirthemden und Gerätschaften stellt die Sennengesellschaft Feusisberg zur Verfügung. Wer auch am Umzug mitlaufen möchte, darf sich spontan über sennenchilbi@alpione.ch melden. Alle Infos gibts auf sennenfeusisberg.ch. (eing)
Drei riesige Holztröge werben eingangs Feusisberg für die grosse Sennenchilbi. Geschaffen wurden sie von Onkel und Neffe Martin Korner und werden versteigert.