LLB schliesst drei Filialen definitiv – nur Lachen bleibt
Es war nur eine Frage der Zeit: Die frühere Bank Linth und heutige LLB Schweiz schliesst ihre Standorte mit On-Demand-Angeboten. Betroffen sind auch Pfäffikon, Altendorf und Siebnen. Lachen hingegen wird gestärkt.
Ein kleiner Schock mag es sein – aber keine eigentliche Überraschung: Die Filialen der LLB Schweiz in Pfäffikon, Altendorf und Siebnen verschwinden aus den Dörfern. Zwar versprach die Liechtensteinische Landesbank (LLB) noch im vergangenen September, nachdem sie ihre inzwischen hundertprozentige Tochtergesellschaft Bank Linth unter den Markennamen LLB Schweiz stell-te, dass sie «die Nähe zu den Kunden nicht verlieren wird». Dieses Versprechen kann nun zumindest örtlich nicht mehr eingehalten werden.
Zwischen den Zeilen erwähnt
Kommuniziert wird dies nur indirekt. Im aktuellen Kundenbrief frohlockt das neue Führungsteam um CEO René Zwicky noch mit der Ankündigung, dass das Marktgebiet mit neuen Standorten in Zürich und St. Gallen weiter ausgebaut werde und ausserdem die Standorte in Uznach, Rapperswil, Sargans, Lachen, Winterthur und Frauenfeld gestärkt würden. Die Geschäftsstellen mit On-Demand-Konzept hingegen seien überprüft worden, dabei habe sich klar gezeigt, dass nur eine sehr geringe Nachfrage nach diesem Angebot bestehe. «Wir haben uns deshalb entschieden, das On-Demand-Angebot nicht weiterzuführen.» Oder unverblümt ausgedrückt: Die kleinen Standorte wie Pfäffikon, Altendorf und Siebnen werden fallengelassen. Dies bestätigt auf Anfrage auch Cornelia Zeh als LLB-Medienverantwortliche: «Diese Filialen werden in den nächsten Monaten geschlossen.»
Bedürfnis war nicht mehr da
Was vor Jahren noch einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hätte, wird heute nur noch mit einem Schulterzucken zur Kenntnis genommen. Denn dieses On-Demand-Angebot entpuppte sich standorttechnisch als Mogelpackung. Die Filialen in Pfäffikon, Altendorf und Siebnen wurden nämlich nur noch geöffnet, wenn sich ein Kunde oder eine Kunde dort zu einem vereinbarten Beratungsgespräch einfand. Zwar standen die Bancomaten und andere automatisierte Serviceangebote rund um die Uhr zur Verfügung, ansonsten aber gabs nicht mal mehr einen Briefkasten.
Kann man nun der ehemaligen Bank Linth («Vertraut mit Land und Leuten») einen Strick daraus drehen? Kaum, denn der Wille, das Angebot für die Kundschaft aufrechtzuerhalten, war ja da – nur wurde es nicht genutzt. Kundennähe hat offensichtlich nicht mehr viel mit räumlicher Nähe zu tun. Diese Tendenz hat sich in den letzten Jahren abgezeichnet und insbesondere während Corona akzentuiert, wie Cornelia Zeh erklärt. Heute kann tatsächlich der Grossteil der Kommunikation mit einer Bank online erledigt werden. Und selbstverständlich stünden die Kundenberater auch in Zukunft örtlich flexibel zur Verfügung, so Zeh. Sollte der Kunde eine Beratung zu Hause wünschen, sei dies auch weiterhin möglich.
Ein schaler Beigeschmack hingegen bleibt, weil die damalige Bank Linth all ihre Filialen noch vor wenigen Jahren komplett erneuerte und mit einem eigens geschaffenen, exklusiven Design ausstattete (wir berichteten regelmässig). Unter dem Strich sind das Millionen, die noch längst nicht amortisiert sein dürften. Das ist sich natürlich auch Cornelia Zeh bewusst. Auf die Frage, ob sie es heute wieder gleich machen würden, entgegnet sie entwaffnend offen: «Im Nachhinein ist man immer schlauer.»
Es droht kein Stellenabbau
Doch was passiert nun mit den betroffenen Liegenschaften? Weil sie überall eingemietet seien, würden die Mietverhältnisse einfach aufgelöst, sagt die Medienverantwortliche. Ob allenfalls noch der eine oder andere Bancomat stehen bleibe, sei noch nicht bestimmt. Bleibt noch die Frage nach den personellen Konsequenzen – folgt nun ein Stellenabbau? Nein, alle Mitarbeitenden könnten an anderen Orten beschäftigt werden, verspricht Cornelia Zeh. Zumal ja beim On-Demand-Angebot ohnehin keine Angestellten mehr fix vor Ort waren. Es handle sich bei den definitiven Schliessungen dieser Filialen denn auch nicht um Sparmassnahmen.
«Im Nachhinein ist man immer schlauer.»
Cornelia Zeh
Medienverantwortliche LLB Schweiz auf die Frage, ob sie die exklusiven Erneuerungen der damaligen Bank-Linth-Filialen nochmals machen würden.