Verlagsförderung erstmals vergeben
Die Kulturkommission hatte als Pilot eine Förderung für Verlage mit einem kulturellen Schwerpunkt ausgeschrieben. Eine Fachjury hat entschieden: «2024 erhalten die Einsiedler Édition de Caro und der Steiner Verlag Müsigricht eine Unterstützung», wie das Amt für Kultur gestern mitteilte.
Drei Bewerbungen
Zur Ausschreibung zugelassen waren professionelle Verlage mit einem kulturellen Schwerpunkt in den Bereichen Literatur, Musik, Kunst, Design, Comic, Fotografie und Gesellschaft. Laut dem Kulturbeauftragten Franz-Xaver Risi haben sich insgesamt drei Verlage um Fördergelder beworben. «Wir hatten nicht mit viel mehr gerechnet, auch weil wir bewusst die Kriterien eng gefasst haben», betont er. Zudem habe man bewusst keine Werbung für das Förderprogramm gemacht, «um den Bedarf realistisch ausloten zu können». Mit der Verlagsförderung will der Kanton «die kulturelle Rolle von Schwyzer Verlagen fördern, insbesondere durch die Stärkung ihrer Tätigkeit als Vermittler zwischen Autoren/Autorinnen, Buchhandlungen sowie Lesern». Es nütze nichts, wenn man Autorinnen fördere, und diese dann keine funktionierende Verlagswelt vorfänden.
«Kreativ und publikumsnah» Die Bewerbungen beurteilte die Fachjury – Judith Kaufmann (edition Bücherlese), Sabine Graf (Literaturhaus Stans) und Arnold Kessler (Ex-Gutenberg, Lachen). Auf deren Antrag habe die Kulturkommission zwei Förderbeiträge gesprochen, wie Risi erklärt. «Die im Klosterdorf beheimatete Edition de Caro ist ein junger und professionell geführter Sachbuchverlag, der mit seiner Themensetzung eine regionale wie auch eine nationale Ausstrahlung erreicht», gibt Risi die Jury- und Kommissionsmeinung wieder. Der Verlag verfüge bezüglich Buchprogramm und Gestaltung der Bücher «über eine klare Vision». Die Umsetzung der Bücher sei kreativ und publikumsnah. «Jury und Kulturkommission sind überzeugt, dass die Edition als ambitionierter Jungverlag über viel Potenzial verfügt.» Die Edition erhält 12 000 Franken.
Der zweite Verlag, der Müsigricht aus Steinen, zeichnet sich gemäss Jury «durch eine eigenständige Handschrift bei der Gestaltung der Bücher aus». Die Verlagsarbeit sei in den Händen eines engagierten, kompetenten Teams, das mit viel Liebe zum Buch tätig sei. Bezüglich der Betreuung der Autorinnen und Autoren wie auch des Marketings bestehe ein klares Konzept. Der Verlag erhält 8000 Franken. Bei beiden Verlagen gewürdigt wurde im Übrigen, dass sie mit lokalen Druckereien zusammenarbeiten.
Programmentscheid Mitte 2024
«Wir werden nun die Erfahrungen der ersten Ausschreibung evaluieren und über eine Fortsetzung der Verlagsförderung befinden», erklärt Risi. Auch eine Zusammenarbeit mit Zentralschweizer Kantonen sei eine Option, wie es bei anderen Kulturförder-programmen der Fall sei. Entscheiden will die Kulturkommission Mitte 2024.
Die Kulturkommission des Kantons Schwyz fördert zwei Verlage mit insgesamt 20 000 Franken – die Einsiedeln Édition de Caro und den Steiner Verlag Müsigricht. Ob das Förderprogramm fortgesetzt wird, ist noch offen.