Christbäume aus eigenem Anbau an lokale Kunden
Um zum Forstgebäude der Korporation Pfäffikon im Löliwald zu gelangen, unterquert man beim Seedamm-Center die Autobahn, fährt an zwei grossen Gebäuden vorbei und biegt links in eine kurze Strasse ein, wo sich dann der Werkhof befindet.
Da stehen sie nun also, die Dutzenden bis Hunderten von Christbäumen in verschiedenen Grössen und Modellen. «Die Nordmanntanne ist unsere am häufigsten verkaufte Baumart», beginnt Franz Wild, Bereichsleiter Forst bei der Korporation Pfäffikon, zu erzählen. Dies sei zwar eine importierte Baumart, aber die bei ihnen verkauften Bäume seien alle hier gewachsen. Mit «hier» meint er nicht nur «in der Schweiz», sondern an einem der vier Standorte in der Gemeinde Freienbach: im Löliwald, im Seefeld, im Ruestel oder im Erli. Also wirklich «hier».
Neue Erfindung
Wild arbeitet mit zwei langjährigen Mitarbeitern zusammen. Midhad Redzic ist seit 1990 im Betrieb. Der gebürtige Bosnier schätzt den Kontakt zu Stamm- und Neukunden. Er netzt die Christbäume ein und misst sie. Der Preis wird aufgrund der Grösse berechnet. Dieses Jahr hat er eine Erfindung gemacht: ein Weihnachtsbaumkarussell. An eine alte «Trüli» von einem Kinderspielplatz hat er sechs Bäumchen gehängt, welche er nun auf geeignete Weise präsentieren kann.
Benedikt Kälin pflanzt und pflegt die Christbäume auf den Flächen, was einen sehr wichtigen und aufwendigen Teil der Arbeit rund um die Christbäume ausmacht, nun ist er bei Andrang auch im Verkauf tätig. Wenn es ihn beim Bedienen der Kundschaft gerade nicht braucht, bereitet er Cheminéeholz auf. Er spaltet die Holzstücke mit der Maschine teils in dünne Spriessen und bündelt diese verkaufsfertig.
Der gelernte Forstwart Franz Wild spricht von 600 bis 700 Bäumen, die für den Verkauf bereitgemacht wurden. Gestern Donnerstag warteten noch viele auf eine Käuferin oder einen Käufer. Wie viele schon verkauft wurden, weiss der Bereichsleiter hingegen nicht. «Wir zählen nicht jeden Baum, der über den Ladentisch geht.» Seit vier Wochen machten sie nichts anderes, als sich um die Christbäume zu kümmern. Ein erster Stichtag ist der 1. Advent, da müssen alle Äste für die Kränze raus sein, und am 24. Dezember sollte jeder Christbaum einen Besitzer gefunden haben. «Kaum ein Produkt ist so viel wert und am nächsten Tag nichts mehr», gibt Wild zu bedenken.
Die Frische zählt
«Wir schneiden alle Qualitäten von Bäumen. Die schönen finden vielleicht einfacher einen Käufer, aber auch einseitige können zum Beispiel in eine Ecke gestellt werden», führt Wild aus. Neben den Nordmann- sind auch Rot-, Weiss- oder Blautannen erhältlich. Tannenreisig liegt ebenfalls auf. «Unser Trumpf sind die frischen Bäume», betont der Bereichsleiter. Er habe Kunden, die ihm bestätigten, dass die Korporationsbäume wenig Nadeln verlieren.
Verschiedene grosse Weihnachtsbäume im Dorf sind ebenfalls in den Korporationswaldungen gewachsen.
Die Korporation Pfäffikon schneidet Jahr für Jahr Hunderte Christbäume aus eigenen Pflanzungen und verkauft sie.