Viele gute Ideen in Pfäffikon präsentiert
Referenten und Organisatoren des Impulsraums (v. l.): Stephanie Engels (Schwyz Next), Wirtschaftsförderer Stefan Steiner, Ramona Schwarz (Rayne Care), Michèle Buschor-Frei (Gründerin Caramba Threadz) und ihre Mutter Liliana Frei-Lozano (Projektmanagerin), Chantal Schmelz (Rheiazymes), Ivan Huang (Swoop EV) und Elisabeth Hirtl (Wunderraum Pfäffikon). Bilder Anouk Arbenz
Ausserschwyz, Erste Seite
26. October 2023

Viele gute Ideen in Pfäffikon präsentiert

Im Rahmen des Impulsraums stellten am Dienstagabend im Wunderraum Pfäffikon vier Jungunternehmer mit Bezug zum Kanton Schwyz ihre Geschäftsideen vor. Die Teilnehmenden hörten zu, stellten Fragen und konnten den Referenten wertvolle Impulse mitgeben.

Initiiert von Digitalswitzerland, finden vom 4. September bis zum 6. Dezember in der ganzen Schweiz eine Reihe von Veranstaltungen statt – auch im Kanton Schwyz. Ziel ist, die Schweiz «als führenden internationalen Stand-ort für digitale Innovation zu stärken». In Zusammenarbeit mit dem Verein Schwyz Next organisierte der Wunderraum Pfäffikon die Reihe «Impulsraum ». Am Dienstagabend wurden den Teilnehmenden vier innovative Ideen vorgestellt. Nach der Begrüssung durch Elisabeth Hirtl, Co-Gründerin von Wunderraum, und Stephanie Engels, der Geschäftsführerin von Schwyz Next, eröffnete der Höfner Wirtschaftsförderer Stefan Steiner den Abend.

Steiner teilte seine Erkenntnisse, die er als erfahrener Unternehmer gewonnen hat, mit den Anwesenden. Die 60-jährige Reise im Unternehmertum begann im Lebensmittelgeschäft seiner Eltern, wo Steiner als Bub schon mithalf, Kartoffelsäcke abzufüllen. Nach der Ausbildung als Wirtschaftsinformatiker erhielt er die herausfordernde Aufgabe, NCR in ein neues Informations-system zu überführen. Anschliessend folgte eine Reihe von Neugründungen, Verkäufen und Käufen verschiedenster Unternehmen – von der Cdot AG über v4h und iExperts bis zur Übernahme von Logicare im Jahr 2016, welche er 2021 ebenfalls verkaufte. Es folgte eine neue Lebensphase für Stefan Steiner. Heute unterrichtet der Wirtschaftsförderer des Bezirks Höfe in Wetzikon und engagiert sich für den Behindertentransportdienst Tixi Zürich.

«War es das wert?», fragte er am Schluss seines Impulsreferats. «War es all die schlaflosen Nächte und Diskussionen mit der Familie wert?» Seine klare Antwort: «Ja!» Der Weg sei beschwerlich, aber auch lehrreich gewesen. «Es hat Spass gemacht. »

Von der Mens-Disc bis zum Rover

Die vier Start-up-Gründerinnen und -Gründer hatten anschliessend je zehn Minuten Zeit, ihre Geschäftsidee zu präsentieren. Den Anfang machte die Schwyzerin Michèle Buschor-Frei. Ihr Unternehmen Caramba Threadz verkauft Mützen, Caps und Stirnbänder, welche Frauen aus einem armen Dorf in Peru von Hand stricken und nähen. Hintergrund des Geschäfts ist, dass Peruanerinnen und Peruaner aus Verzweiflung und Armut ihre Kinder in der Stadt Trujillo aussetzen, wo diese verwahrlosen. Mit der neuen Beschäftigung der Südamerikanerinnen passiert dies nicht mehr.

Anschliessend stellte sich die Altendörflerin Ramona Schwarz vor. Sie hat eine Menstruationsdisc designt, welche den lästigen Tampon und andere Menstruationsprodukte ablösen soll. Die umweltfreundliche Disc soll bis zu zehn Jahre lang wiederverwendet werden können. Auch den Tragekomfort hob die junge Frau hervor. Schwarz geht davon aus, dass ihr neu gegründetes Unternehmen Rayne Care in den nächsten 30 Monaten einen Umsatz von 800 000 Franken wird generieren können.

Der Chinese Ivan Huang stellte den «Swoop» vor, ein sehr leichtes, kleines elektrisches Fahrgerät, auf dem zwei Personen Platz finden und das daher die ideale Alternative zu E-Bike und Auto sein soll. Einen Führerausweis oder ein Nummernschild brauche es dazu nicht.

Den letzten Pitch hielt Chantal Schmelz, welche mit ihrem Bio-Unternehmen Rheiazymes in Horgen stationiert ist. Sie stellte Textil-Recycling mittels Enzymen vor. Denn tatsächlich schaffen es nur ein Prozent der heute gesammelten Textilien in ein neues Textil – meist Putzlappen oder Dämmstoffe. Der Rest wird verbrannt. Das Problem ist, dass es in vielen Textilien Plastik drin hat. Schmelz und ihre Kolleginnen und Kollegen haben jedoch eine Möglichkeit gefunden, Poly-amid zu extrahieren, um es wiederverwenden zu können. Im ersten Quartal 2024 werde die erste Finanzierungsrunde abgeschlossen sein, berichtete Schmelz.

«Wo sich Menschen treffen, kann Neues entstehen.»

Stephanie Engels

Geschäftsführerin Schwyz Next

«Es braucht Mut und Wille, vertrauensvolle Partner und etwas Glück, ein neues Unternehmen zum Laufen zu bringen.»

Stefan Steiner

Wirtschaftsförderer Bezirk Höfe

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