Langjährige Haftstrafen im Prozess um Anschläge von Brüssel
Politik
15. September 2023

Langjährige Haftstrafen im Prozess um Anschläge von Brüssel

Im Prozess um die islamistischen Anschläge 2016 in Brüssel mit Dutzenden Toten und mehreren Hundert Verletzten sind mehrere Männer zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Das verkündete ein Geschworenengericht am Freitag in der belgischen Hauptstadt laut Nachrichtenagentur Belga.

Die Männer waren schon im Juli unter anderem wegen terroristischen Mordes sowie versuchten terroristischen Mordes schuldig gesprochen worden, nun ging es um das genaue Strafmass.

Die Haftstrafen reichten den Angaben zufolge von zehn Jahren bis lebenslänglich. Salah Abdeslam, der Hauptverantwortliche bei den Anschlägen in Paris im Jahr 2015, der ebenso in Brüssel angeklagt war, erhielt keine zusätzliche Haftstrafe, da er bereits für eine andere Tat in Belgien zu 20 Jahren Haft verurteilt worden war.

Durch die Terroranschläge am Flughafen der belgischen Hauptstadt und in einer U-Bahn-Station am 22. März 2016 kamen 35 Menschen ums Leben, 340 wurden verletzt.

Anders als bei der Entscheidung über Schuld und Unschuld im Juli entschieden nun nicht die zwölf Geschworenen alleine, sondern gemeinsam mit dem Gericht. Seit Montag waren die Jury sowie die Vorsitzende des Gerichts und ihre beiden beisitzenden Richter für die Beratungen an einem unbekannten Ort untergebracht und von der Aussenwelt abgeschottet.

Insgesamt waren wegen der Anschläge in Brüssel zehn Männer angeklagt. Einer fehlte jedoch im Juli vor Gericht: Es wird davon ausgegangen, dass er mittlerweile wohl in Syrien gestorben ist.

Vor den Anschlägen in Brüssel hatten Extremisten bei einer Anschlagsserie am 13. November 2015 in Paris 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Die Anschläge in Paris und Brüssel wurden wohl von derselben Terrorzelle eingefädelt, daher standen von den in Paris Verurteilten auch sechs in Brüssel vor Gericht – unter anderem der Hauptangeklagte im Pariser Prozess, Salah Abdeslam.

Das öffentliche Interesse an dem Prozess mit mehr als 900 Nebenklägerinnen und -klägern war riesig – deshalb wurde der Prozess in umgebauten Räumlichkeiten des früheren Nato-Hauptquartiers im Nordosten der Stadt geführt.

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