Auf Schnäppchenjagd bei der Tepima AG
Am Samstagmorgen war der Besichtigungstag bei der ehemaligen Tepima AG in Lachen – alle Gegenstände werden versteigert.
Es herrschte eine bedrückte, aber auch aufgeregte Stimmung an der Feldmoosstrasse 47 in Lachen. Der Zufahrtsweg zur Tepima AG war kaum ausgeschildert, zwischen den Rillen des früher viel befahrenen Asphalts wuchsen bereits die ersten Gräser. Aber doch schienen die offenen Tore der Firma viele Handwerker anzulocken. Sie hat-ten alle den gleichen Grund für ihr Erscheinen und das gleiche Ziel: Sie waren auf Schnäppchenjagd. Das 1981 gegründete Unternehmen für Bodenbeläge ging Anfang dieses Sommers in Konkurs und ist nun in Liquidation. Am Mangel an Waren schien es jedoch nicht gelegen zu sein. Dutzende menschengrosse Kunstrasenrollen standen aufrecht in Kartone, neu verpackte Terrassenplatten stapelten sich auf dem Boden, und eng zusammengerollte Teppiche in allen Grössen und Farben lagen auf Tischen. Doch das war bei Weitem noch nicht alles: Betriebseinrichtungen wie Metall- und Plattenregale oder Gabelstapler, Büromöbel wie ein Marmortisch mit fünf weissen Ledersesseln oder abstrakte Kunstgemälde standen bereit, um begutachtet zu werden.
Ab 24. August online
Der Besichtigungsmorgen glich einem traurigen Familienanlass, bei welchem sich alle Angehörigen in der Wohnung des erst kürzlich verstorbenen Grossvaters versammeln. Wobei die Enkelkinder sowie die Schwägerinnen durch die Wohnung flitzen, mit Adleraugen alles scannend, was sie noch weiter gebrauchen können und an sich nehmen wollen. Auch auf dem Gelände der ehemaligen Tepima AG herrschte ein solch reges Treiben.
Kiser Liquidationen kaufte den Inhalt der Räumlichkeiten und ist nun dran, diese zu versteigern. Bis Ende September sollten die drei Fabrikhallen geräumt sein – dann werden sie abgerissen. Jeder noch so kleine und noch so grosse Artikel konnte am Samstag besichtigt werden, und bis am 24. August läuft die Onlineversteigerung auf Zaster.ch, eine Auktionsplattform. Der Startpreis jedes Gegenstandes liegt bei einem Franken – also im wahrsten Sinn des Wortes: ein Schnäppchen.