Jede einzelne Sekunde zählt
Roger Schnellmann fährt Bestzeit in der Kategorie Tourenwagen. Bild zvg
Erste Seite, Sport
25. July 2023

Jede einzelne Sekunde zählt

Am Wochenende fand das Traditions-Bergrennen «Course de Côte Ayent-Anzère» statt. Der vierte Lauf markierte gleichzeitig die Halbzeit in der diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft. 217 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich für die 46. Ausgabe von Ayent nach Anzère eingeschrieben. Roger Schnellmann aus Wangen war auch am Start. Er liefert sich bei den Tourenwagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bruno Sawatzki, dem Leader im Gesamtklassement. Der Wangner siegte in seiner Kategorie auch in Anzère, aber Gesamtführender bleibt Bruno Sawatzki. (osc) Am 22. und 23. Juli fand in Anzère das traditionelle Bergrennen «Course de Côte Ayent-Anzère» statt. Im Laufe der Jahre hat sich das Rennen zu einer echten Marke des Autorennsports entwickelt. Seit 1975 kommen Fahrer aus der Schweiz und aus dem Ausland nach Anzère. Bei der Ausgabe 2015, dem 40. Jubiläum, standen 220 Fahrer an der Startlinie. Seit 2018 können die Fahrer nun auch von einer Pistensimulation profitieren, um sich optimal vorzubereiten.

Mittendrin: Bergrennfahrer Roger Schnellmann aus Wangen. «Das Rennen im Wallis ist immer speziell für uns. Bis wir zu Hause sind, ist es meis-tens nach Mitternacht.»

Das Training am Samstag

Das Bergrennen in Anzère war gewohnt gut organisiert, leider fanden aber nur wenige Zuschauer den Weg an die Strecke. Im ersten Trainingslauf startete das Racing Team Schnellmann mit einem Pneuversuch. «Dieser Test hat funktioniert. Schon die erste Zeit hätte gelangt, um das Rennen am Sonntag in der Kategorie Tourenwagen zu gewinnen», so Roger Schnellmann. Im zweiten und dritten Trainingslauf konnte sich der Wangner Rennfahrer leicht verbessern, lag aber noch hinter seinem eigenen Streckenrekord. Und von seinem gesteckten Ziel, den Gesamtrekord für die Schweizer Meisterschaft zu fahren, war er noch fünf Sekunden entfernt. «Mit den Trainingsläufen war ich nicht unzufrieden, wusste aber, dass wir am Sonntag noch eine Schippe drauflegen mussten.»

Das Rennen am Sonntag

Nach einem weiteren Test am Sonntag wurden die Reifen gewechselt: Miche-lin runter, Pirelli drauf. Diese Umstellung zahlte sich aus. Im ersten Rennlauf verbesserte Roger Schnellmann seine Zeit auf 1:36.054. «Im zweiten Lauf konnte ich mich auf 1:35.107 steigern. Das war klasse, aber mir fehlten 25 Hundertstel auf den angepeilten Gesamtrekord. Das hat mich definitiv gewurmt, denn 25 Hundertstel verliert man überall», ärgert sich der Wangner. Im dritten Rennlauf fuhr Schnellmann nochmals 1:35.350, konnte seine Zeit aber nicht verbessern. Nach dem letzten Lauf musste er feststellen, dass das Differenzialgetriebe defekt war.

Stand der Meisterschaft

«Nachdem es das Differenzial verjagt hat, war die Stimmung natürlich getrübt. Ich bin aber auch stolz, dass ich schneller gefahren bin als letztes Jahr und der schnellste Tourenwagen war», erzählt Schnellmann. In der Gesamtwertung zur Schweizer Berg-Meisterschaft liegt Schnellmann aktuell 27 Punkte hinter Bruno Sawatzki, der alle vier Bergrennen bestritten hat. Schnellmann hatte das dritte Rennen ausgelassen. Weiter geht es vom 18. bis 20 August in Les Rangiers JU.

Bergrennfahrer Roger Schnellmann aus Wangen gewinnt das vierte Meisterschaftsrennen «Course de Côte Ayent-Anzère» im Tourenwagen. Dabei verpasst er den angestrebten Gesamtstreckenrekord hauchdünn.