Todestag:
Ausserschwyz, Erste Seite
14. July 2023

Todestag:

Wie alles mit Bruder Caspar Moosbrugger begann: Als junger Steinmetz beginnt er ab dem Jahr 1674 bei seinem Lehrmeister Hans Georg Kuen sein Wirken in Einsiedeln, und er bleibt dann als Klosterbruder zeit seines ganzen Lebens dem Kloster treu. Sein Hauptwerk ist die Planung und Ausführung der barocken Klosteranlage samt der neuen Klosterkirche in Einsiedeln. Deshalb soll an seinem Todestag, dem 26. August, eine wissenschaftliche Tagung mit Vorträgen stattfinden.

Altes abreissen, Neues bauen

An einer Pressekonferenz am Mittwoch führte Pater Gregor Jäggi, Archivar des Klosters Einsiedeln, in das Thema ein: «Es grenzt schon an Tollkühnheit, wie unbeschwert die Leute damals im Zeitalter des Barocks Altes abgerissen, Vergangenes abgeführt und Neues gebaut haben.» Die Tagung sei mit einer Art Workshop zu vergleichen und stelle keineswegs einen Kanon mit einem fixen Charakter dar: «Die Beiträge der Referenten sind exklusiv für diese Tagung gemacht und liegen denn auch nicht in schriftlicher Form vor, etwa in einer Festschrift»,erklärte Pater Gregor. Es gehe schliesslich darum, dass neue Köpfe neue Themen vorstellen würden. Die Tagung stehe einem interessierten,neugierigen Publikum offen und richte sich keineswegs nur an ein Fachpublikum. Der Kunsthistoriker Markus Bamert präsentierte an der Medienorientierung das Tagungsprogramm, die Referenten und die behandelten Themen: Georges Descoeudres stellt in seinem Vortrag die Bausubstanz auf dem Klosterhügel von Einsiedeln vor, wie sie bis zum Neubau durch Caspar Moosbrugger vorhanden war.

Wie die Klosteranlage weiter entwickelt werden könnte

Heinz Horat stellt in seinem Vortrag die im Verlauf der Zeit schwankende Wertschätzung des Architekten Caspar Moosbrugger vor: Auch versucht er, in die grosse Zahl der Moosbrugger zugeschriebenen Werke Ordnung zu bringen.

Matthias Moosbrugger ist durch seine Herkunft – er stammt aus Au im Bregenzerwald – und sein Studium prädestiniert, die Sozialgeschichte der vielen Baumeister der Auer Zunft vorzustellen. Günter Vogt stellt in seinem Vortrag die im Zusammenhang mit dem Klosterneubau gestalteten Gartenanlagen und den grossen vorgelagerten Klosterplatz vor: Dessen Planung wurde erst nach Vollendung der Klosteranlage und somit nach dem Tod von Caspar Moosbrugger in Angriff genommen.

Das Architekturbüro Diener und Diener hat das auf der Nordseite des Klosters realisierte neue Musikhaus geplant und ausgeführt: Dieses stellt Roger Diener vor – zudem entwickelt er Ideen für die Weiterentwicklung der Klosteranlage.

«Wir sind gespannt auf die Ausführungen von Gerhard Schmitt zum Thema Moosbrugger und Künstliche Intelligenz », führte Bamert aus: «Wie sähe das Kloster wohl aus, wenn es von KI entworfen worden wäre?» Die Tagung startet am Samstag, 26. August, um 8.30 Uhr, in der Alten Mühle mit einer Begrüssung durch Pater Gregor Jäggi und den ersten drei Referaten (Georges Descoeudres,Heinz Horat und Mathias Moosbrugger).

Nach einem gemeinsamen Mittagessen um 12.15 Uhr, das je nach Wetter in der Knechtenstube oder im Abteihof stattfindet, folgen ab 13.30 Uhr die Referate von Günther Vogt, Roger Diener und Gerhard Schmitt. Die Tagung endet um 16.30 Uhr mit einer Vesper in der Klosterkirche.

Detailliertes Programm und Anmeldemöglichkeit: www.kloster-einsiedeln.ch/tagung-zum-300todestag-von-bruder-caspar-moosbrugger

Am 26. August geht im Kloster Einsiedeln eine Tagung zum 300. Todestag von Bruder Caspar Moosbrugger über die Bühne. Im Fokus stehen sechs Vorträge, die das Werk und das Wirken des Klosterarchitekten beleuchten.

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