Nepomnjaschtschi und Ding kämpfen um die Krone der Schach-Welt
Sport
9. April 2023
Mit einem grossen Abwesenden beginnt am Sonntag die 49. Schach-WM mit klassischer Bedenkzeit. Der Weltmeister Magnus Carlsen verzichtet freiwillig auf die Titelverteidigung.

Nepomnjaschtschi und Ding kämpfen um die Krone der Schach-Welt

Mit einem grossen Abwesenden beginnt am Sonntag die 49. Schach-WM mit klassischer Bedenkzeit. Der Weltmeister Magnus Carlsen verzichtet freiwillig auf die Titelverteidigung.

Mit einem grossen Abwesenden beginnt am Sonntag die 49. Schach-WM mit klassischer Bedenkzeit. Der Weltmeister Magnus Carlsen verzichtet freiwillig auf die Titelverteidigung.

Im kasachischen Astana werden sich stattdessen der Russe Jan Nepomnjaschtschi und der Chinese Ding Liren um die Krone der Schach-Welt duellieren. Carlsen hatte den jüngsten WM-Kampf 2021 gegen Nepomnjaschtschi klar für sich entschieden, seit 2013 ist der 32-jährige Norweger souveräner Weltmeister.

Diese Ära geht nun zu Ende. Carlsen, Gewinner von insgesamt fünf WM-Duellen, begründete seinen Entscheid mit fehlender Motivation. Er gilt weiterhin als der beste Schachspieler der Gegenwart, in der Weltrangliste liegt Carlsen unangefochten an der Spitze. Sein Fokus liegt derzeit aber eher auf dem Online-Schach, seiner Rolle als Streamer und Schach-Botschafter.

Der 30-jährige Ding, der als Zweiter des Kandidatenturniers der Herausforderer vom Carlsen-Rückzug profitierte, könnte indes der erste chinesische Schach-Weltmeister werden. In die grossen Fussstapfen von Carlsen will er allerdings nicht unbedingt treten. «Ich mag es nicht, zu berühmt zu sein», sagte Ding zuletzt der «Zeit Online». Carlsen habe die Krone abgegeben, Schach dadurch «an Glanz verloren», betonte der Grossmeister.

Ganz anders ist die Lage bei Nepomnjaschtschi. Der 32-jährige Russe mit dem Spitznamen «Nepo» kennt das Gefühl einer Schach-WM bereits, auch wenn vor zwei Jahren eher Frust dominierte. Gegen Carlsen unterlag er 3,5:7,5. In 14 Partien bis zum 29. April will es der erneute Sieger des Kandidatenturniers dieses Mal besser machen.

Der Sieger erhält 1,2 Millionen Euro, für den Verlierer gibt es noch 800’000 Euro. Nepomnjaschtschi wird zudem unter neutraler Flagge antreten, im März 2022 hatte er sich in einem offenen Brief vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine distanziert.

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