Verbände wegen One-Love-Binde von FIFA massiv unter Druck gesetzt
Das Verbot der One-Love-Captainbinde durch die FIFA hallt nach. Weil sich die Verbände dem Willen des Weltverbandes beugen, entfacht Kritik an ihnen. Der Druck, den die FIFA auf sie ausübt, ist gross. Sie würden sportliche Interessen ...
Das Verbot der One-Love-Captainbinde durch die FIFA hallt nach. Weil sich die Verbände dem Willen des Weltverbandes beugen, entfacht Kritik an ihnen. Der Druck, den die FIFA auf sie ausübt, ist gross. Sie würden sportliche Interessen ...
Das Verbot der One-Love-Captainbinde durch die FIFA hallt nach. Weil sich die Verbände dem Willen des Weltverbandes beugen, entfacht Kritik an ihnen. Der Druck, den die FIFA auf sie ausübt, ist gross.
Sie würden sportliche Interessen höher gewichten als menschliche, lautet der Vorwurf an die sieben betroffenen europäischen Landesverbände, deren Captains in Katar als symbolische Geste für Vielfalt und Toleranz mit einer bunten Binde am Arm auflaufen wollten und zu denen auch der Schweizerische Fussballverband (SFV) mit Captain Granit Xhaka gehört.
Der Strafenkatalog der FIFA für das Missachten der Kleidervorschriften sähe eine gelbe Karte vor. Doch wie inzwischen durchsickerte, drohte die FIFA den Verbänden massiv – mit weitaus härteren Konsequenzen, etwa dem Ausschluss von einzelnen oder auch mehreren Spielern.
Die FIFA, die sich selbst stets für Offenheit und Toleranz einsetzt, sich in Katar aber offensichtlich unhinterfragt dem Diktat des WM-Gastgebers unterwirft, hatte am Dienstag kurzfristig und wenige Stunden vor Englands Auftaktmatch gegen den Iran ein Verbot des Tragens der Binde verhängt. Mit der Argumentation, dass es sich um einen Verstoss gegen die Kleiderordnung handeln würde. Ein ähnliches Verbot sprach sie den Belgiern fürs Tragen ihres Ausweichtrikots mit dem Aufdruck «Love» aus.
Die Verbände mit der One-Love-Binde gerieten durch die Androhung nicht nur in Zeitnot, sondern auch in die Zwickmühle. Wollen sie den Spielern deren vielleicht einmalige Gelegenheit auf eine erfolgreiche WM aufs Spiel setzen und die unpolitische, weil indiskutable Botschaft der Binde doch zum Politikum machen?
Sie entschieden sich gegen den Konfrontationskurs, indem ihre Captains die Binden nicht tragen werden und sie auch von juristischen Vorstössen wie dem Gang vor den Europäischen Sportgerichtshof absehen. Man habe zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Absicht, den Rechtsweg zu beschreiten, liess Adrian Arnold, der Mediensprecher des SFV, verlauten. Man stehe im Austausch mit den anderen Verbänden der Arbeitsgruppe Menschenrechte und spreche sich mit diesen ab. Alternative Aktionen sind an der WM nicht auszuschliessen.
Für die FIFA ist das aus westlicher Warte schwer nachvollziehbare Verbot und das Ausüben von massivem Druck ein weiterer Schandfleck. Warum zeigt sich der Weltfussballverband in dieser an sich harmlosen Causa um das bunte «Bändeli» nicht so tolerant, wie er das stets proklamiert? Warum macht er zwischen der selbst kreierten und damit erlaubten eigenen «No Discrimination»-Binde einen so grossen Unterschied?
Antworten gibt die FIFA selbst keine. Die Interpretation kann fast nur lauten, dass sich die FIFA von Katar als Marionette einspannen lässt. Was wiederum die Frage aufwirft, warum sie in einer bis zur Lächerlichkeit reichenden Ergebenheit vor den Wünschen des Gastgebers kuscht, die ihre schon lange angekratzte Glaubwürdigkeit weiter ramponiert und all den Korruptionsvorwürfen weiteres Futter liefert.
Der Beitrag Verbände wegen One-Love-Binde von FIFA massiv unter Druck gesetzt erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.
