Unterbringung von Flüchtlingen
Aus den Verhandlungen des Gemeinderates Galgenen
Lösungsansatz zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern geplant
Der Gemeinderat Galgenen hat letzten Freitag die Bevölkerung über den aktuellen Stand und den Ausblick betreffend die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern informiert.
Die Gemeinde Galgenen hat aktuell 62 Asylsuchende und Flüchtlinge (Stand 31. März 2023), davon sind acht ausserhalb der Gemeinde platziert. Der Aufnahme von einigen wenigen Personen im April stehen Wegzüge aus Privatunterkünften sowie Wohnungsverluste gegenüber. Die Kontaktaufnahme aller Eigentümer von leeren Wohnungen oder Häusern sowie ein öffentlicher Aufruf haben nicht den gewünschten Effekt erzielt. Die Gemeinde Galgenen schafft es nicht, den kantonalen Verteilschlüssel von 100 Personen mit Zumieten von Wohnraum zu erreichen. Ersatzvornahmen, wie sie bereits jetzt für drei Personen bezahlt werden, sind für den Gemeinderat nicht länger vertretbar. Entsprechend wurden diverse alternative Optionen geprüft.
Wie bereits erwähnt, ist die Nutzung der öffentlichen Zivilschutzanlagen ausgeschlossen, da sich diese entweder in den Untergeschossen der Schulhäuser oder im Untergeschoss des alten Mehrzweckgebäudes befinden. Ebenfalls definitiv nicht zur Verfügung steht das Zeughaus, welches sich im Eigentum des Bundes (Armasuisse) befindet und vom Kanton Schwyz beansprucht wird (Polizei, Zivilschutz).
Ebenfalls geprüft wurden diverse Umnutzungen sowohl in Wohngebieten als auch in der Gewerbezone. Entsprechende Verhandlungen waren aufgrund zu hoher Investitionskosten oder limitierter Verfügbarkeit allesamt ergebnislos.
Für Temporärbauten kommen nach heutigem Stand noch maximal drei Standorte infrage, davon einer auf gemeindeeigenem Land (Tischmacherhof), zwei auf privatem oder genossenschaftlichem Grund. Eine tatsächliche Umsetzung auf den letzteren Arealen ist zumindest ungewiss und würde allenfalls erst dann realisiert werden, wenn zuvor auf dem gemeindeeigenen Land gebaut würde – dies auch im Hinblick auf eine erwünschte dezentrale Lösung.
Eine langfristige Lösung wird mit der Gründung der Arbeitsgruppe «Asylzentrum in der March» angestrebt. Diese eruiert mögliche Standorte für ein mögliches regionales Asylzentrum in Kooperation mit dem Kanton Schwyz.
Im Sinne einer eingegangenen Petition hat der Gemeinderat Galgenen zusätzlich mit einem Schreiben den Regierungsrat und die Kantonsräte der Gemeinde Galgenen aufgefordert, beim Bundesrat und Bundesparlament per Standesinitiative die hundertprozentige Abgeltung der vollen Infrastrukturkosten durch den Bund zu verlangen. Die anderen Marchgemeinden wurden schriftlich gebeten, dies ebenfalls zu tun.
Der Gemeinderat Galgenen ist der Überzeugung, dass er in der Tat mittlerweile alle Möglichkeiten eingehend geprüft und ausgeschöpft hat. Deshalb wird als Sofortmassnahme ein eingeschossiges Wohngebäude (Containerunterkunft) beim Tischmacherhof, Nähe Kiesplatz an der Kantonsstrasse, geplant. In den offerierten Container-Modulen könnten 16 bis 24 Personen untergebracht werden, die Kosten würden sich im Bereich von 1,2 Millionen Franken befinden. Das Baugesuch wird in den nächsten zwei Wochen eingereicht und die Realisierung soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 erfolgen.
Gemeinderat Galgenen