Robinson erneut in eigener Liga, Rast schnuppert am Podest
Die Neuseeländerin Alice Robinson doppelt nach und gewinnt nach dem Riesenslalom in Copper Mountain auch jenen in Mont-Tremblant überlegen. Camille Rast verpasst das Podest erneut nur knapp.
96 Hundertstel Vorsprung hatte Robinson bei ihrem Sieg vor einer Woche in Copper Mountain. Nun war die Reserve in der Skistation in der kanadischen Provinz Québec nur unwesentlich geringer. 94 Hundertstel nahm sie Zrinka Ljutic aus Kroatien ab, exakt eine Sekunde büsste die Einheimische Valérie Grenier auf die nunmehr sechsfache Weltcupsiegerin ein, die auch vom Ausfall der Führenden in der Disziplinenwertung profitierte: Die Österreicherin Julia Scheib schied im ersten Lauf nach besten Zwischenzeiten im unteren Teil der Strecke aus.
Während der Sieg von Robinson absehbar war, kommen die Podestklassierungen von Ljutic und Grenier überraschend. Die Kroatin, die im vergangenen Jahr die kleine Kugel als beste Slalomfahrerin der Saison gewann, stieg erst zum zweiten Mal in ihrer Karriere im Riesenslalom auf das Podest. Grenier klassierte sich zum ersten Mal seit fast zwei Jahren unter den ersten drei.
Rast kommt dem Podest näher
Camille Rast zeigte nach Platz 5 in Copper Mountain erneut eine gute Leistung in ihrer zweitstärksten Disziplin. Die Slalom-Weltmeisterin, die nach wie vor mit Hüftproblemen kämpft, verbesserte sich im zweiten Durchgang noch um zwei Ränge. Fehlten ihr vor einer Woche 33 Hundertstel zu ihrem zweiten Weltcup-Podest im Riesenslalom, waren es diesmal 21 Hundertstel.
«Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich in Tremblant Vierte werden würde, hätte ich sofort unterschrieben», zeigte sich Rast nach dem Rennen gegenüber SRF zufrieden. Auch deshalb, weil ihr der eher flache Hang eigentlich nicht zusagt, sie sich im steileren Gelände wohler fühlt.
Piller mit Premiere
Mit Wendy Holdener (17.), Sue Piller (20.) und Simone Wild (29.) fuhren drei weitere Schweizerinnen in die Punkteränge, wobei dies vor allem für die letzteren beiden von grosser Bedeutung ist. Während Wild ihre ersten Weltcuppunkte nach überstandener Kreuzbandverletzung einfuhr, schaffte es Piller in ihrem sechsten Weltcuprennen zum ersten Mal unter die Top 30. Auf einen guten ersten Lauf zeigte die 20-jährige Freiburgerin einen noch besserer zweiten Durchgang. «Ich weiss, ich kann noch ein bisschen besser Ski fahren. Aber es war schon mal ein guter Anfang», so Piller.
Am Sonntag bietet sich ihr und den anderen Schweizerinnen beim zweiten Riesenslalom in Mont-Tremblant innerhalb von 24 Stunden die Chance, es noch besser zu machen.
