Im Stanley-Cup-Final trifft erneut Edmonton auf Florida
Die Edmonton Oilers wollen endlich wieder einmal einen Stanley Cup nach Kanada holen. Das letzte Hindernis heisst wie im Vorjahr Florida Panthers.
Ein Final zwischen den Edmonton Oilers und den Florida Panthers ist ein Duell der grossen Gegensätze. Auf der einen Seite der Klub mit der grossen Historie aus dem Norden Kanadas, wo Eishockey einer Religion gleich kommt. Auf der anderen Seite das Team aus dem Rentnerparadies mit der ewigen Sonne, wo Basketball, Football oder Baseball wesentlich mehr interessieren.
Es ist auch ein Final mit dem Team, das seit nunmehr 35 Jahren dem sechsten Titel nachjagt, und mit jener Equipe, die im letzten Jahr erstmals den Stanley Cup gewonnen hat – in sieben Spielen gegen Edmonton. 4089 Kilometer liegen zwischen Edmonton in der Provinz Alberta und Sunrise, einem Vorort von Floridas Metropole Miami. Nie zuvor lagen die Finalorte weiter auseinander.
Starduo in den Spuren von Gretzky und Co.
Edmonton machte eine lange Durststrecke durch, konnte dadurch im Draft oft als erste Franchise oder sehr früh wählen und hat nun wieder ein spektakuläres Team, das in die Fussstapfen von Wayne Gretzky, Jari Kurri oder Mark Messier treten will, die in den 1980er-Jahren in sieben Jahren fünf Titel geholt haben. Der Kanadier Connor McDavid (6 Tore/20 Assists) und der Deutsche Leon Draisaitl (7/18) sind als Duo kaum zu stoppen und führen die Skorerliste der Playoffs überlegen an.
Die Florida Panthers, die zum dritten Mal in Folge im Final stehen, setzen hingegen eher auf das Kollektiv. Bester Skorer ist der Finne Aleksander Barkov (6/11), der aber vor allem auch als bester Zweiweg-Stürmer der NHL-Saison ausgezeichnet wurde, also auch defensiv überragend ist. Zudem haben die Panthers mit Sergei Bobrovski den besseren Goalie in ihren Reihen.
«Es wird wieder ein unglaublicher Kampf. Wir wissen, wozu sie fähig sind», sagte Florida-Stürmer Sam Reinhart, der im Vorjahr Spiel 7 mit dem 2:1 entschieden hatte. «Sie spielen ziemlich dominant und werden von zwei der besten Spieler der Welt angeführt.» Panthers-Coach Paul Maurice streicht aber auch die Defensive des Gegners heraus. «Wenn man auf ihre Stärken schaut, war es im Vorjahr ihr Offensivspiel», stellt der Kanadier. «Jetzt sind sie in ihrer defensiven Struktur weiter, und wir haben Fortschritte mit unserer offensiven Struktur gemacht. Also sind beide Mannschaften besser geworden.»
Florida gewann beide Saisonduelle
Erwartet wird eine spannende Finalserie, ähnlich der beiden Duelle in der Qualifikation, die mit 6:5 und 4:3 knapp an Florida gingen. Die Oilers hoffen, dass sie aus der Erfahrung des vergangenen Jahres gelernt haben. «Wir sind etwas reifer, wissen, wie man sich in solchen Situationen verhält», sagt Draisaitl.
Zum insgesamt elften Mal und zum ersten Mal seit 2009 stehen einander im Final zwei Jahre in Folge die gleichen Teams gegenüber. Siebenmal gelang die Titelverteidigung, viermal die Revanche. Kanada wartet seit 1993 und dem 24. Triumph des Rekordsiegers Montreal Canadiens auf einen Titel in ihrem Nationalsport. Diesmal hätte in einem Spiel 7 Edmonton Heimrecht. Der Start erfolgt in der Nacht auf Donnerstag ebenfalls in Kanada.
