Rolf Knie besuchte «Mister Switzerland»
Der Maler, Schauspieler und Entertainer bereitete einem alten Bekannten und allen Bewohnern im Tertianum in Pfäffikon Freude.
Hans Peter Rathgeb
Im Tertianum in Pfäffikon wohnt seit einem Jahrzehnt der im letzten Dezember 101 Jahre alt gewordene Albert Kunz. Dieser war während über 40 Jahren der Vertreter der Schweiz in London, wo er schlicht «Mister Switzerland» genannt wurde. Er leitete das Swiss National Tourist Office (Schweiz Tourismus) und war Direktor des Swiss Centers (mittlerweile abgebrochen) am Leicester Square in London. Mit vielen spektakulären Aktionen erreichte Kunz grosse Popularität der Schweiz in ganz Grossbritannien.
Der berühmteste Aprilscherz: Spaghetti an Bäumen im Tessin
Er erfand zum Beispiel zusammen mit der staatlichen britischen Fernsehanstalt BBC den wohl berühmtesten Aprilscherz der Welt, bei dem Bilder gezeigt wurden, wie im Tessin die Spaghetti an den Bäumen wachsen. Mit dem Stichwort «Aprilscherz Spaghetti » findet man diesen heute noch bei Google. Oder er organisierte einen TEE-Zug von Zürich nach Interlaken mit über 100 Journalisten zur Aufführung des auf dem Schilthorn im Berner Oberland gedrehten James Bond Films. Zusammen mit dem Rapperswiler Ehrenbürger Hans Rathgeb organisierte er einen Hirschen, das Symboltier der Stadtgründung von Rapperswil, als Geschenk der Rapperswiler Jugend an Prinz Charles (heute König). Und vie-les mehr.
Durch Charlie Chaplin bekannt
Rolf Knie war, wie die ganze Familie Knie, eng befreundet mit der Filmlegende Charlie Chaplin, der zuletzt am Genfersee lebte und stets den Circus Knie besuchte. Da auch Albert Kunz zu Chaplins Freundeskreis gehörte, waren die beiden miteinander bekannt. Als Rolf Knie erfuhr, dass Kunz nun 101-jährig in Pfäffikon lebte, be-schloss er, ihm einen Freundschaftsbesuch zu machen. Kunz war natürlich hoch erfreut, denn die beiden konnten bei einem Mittagessen im Tertianum wunderschöne alte Erinnerungen austauschen.
Bewegende Worte
Wenn Rolf Knie schon im Tertianum zu Besuch war, nutzte er die Gelegenheit, auch die anderen Einwohner während des Mittagessens zu begrüssen. Mit bewegenden Worten dankte er den «älteren Semestern» für alles, was sie in ihrem Leben geleistet hätten. Denn sie waren es, welche die Vergangenheit unseres Lebens geprägt und gestaltet hätten.
Es ist Rolf Knie, der sich am Schluss seiner Tournee als «Charley’s Tante» befindet, hoch anzurechnen, dass er mit seinem Besuch vielen älteren Menschen eine Freude bereitet hat. Insbesondere natürlich Albert Kunz.
