Loïc Meillard und seine besondere Beziehung zum WM-Ort
Zum Abschluss der 48. alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach bestreiten die Männer am Sonntag den Slalom. Die Schweizer Hoffnungen ruhen auf Loïc Meillard, dem Saalbach liegt.
«Es ist sicher gut für den Kopf, wenn du weisst, schnell fahren zu können auf diesem Hang. Es hilft, Vertrauen zu haben.» Loïc Meillard zeigt sich vor dem WM-Slalom vom Sonntag selbstbewusst. Kein Wunder, schliesslich verbindet er mit der Piste im Glemmtal gute Erinnerungen.
Die guten Erinnerungen an Saalbach
2018, kurz vor Weihnachten, stieg Meillard zum ersten Mal auf ein Weltcup-Podest – in Saalbach. Dem 2. Platz im Riesenslalom liess er nur 24 Stunden später den 2. Platz im Slalom folgen. Seinen bis heute letzten Weltcupsieg feierte er im Riesenslalom beim Saisonfinale im vergangenen Winter – in Saalbach. An dieser WM holte er gemeinsam mit Franjo von Allmen Gold in der Team-Kombination und Bronze im Riesenslalom – in Saalbach.
Meillard ist für das letzte Rennen dieser Weltmeisterschaft der grösste Schweizer Trumpf. Der 28-Jährige ist der konstanteste Slalomfahrer aus dem Team von Swiss-Ski. Er fuhr stets in die ersten fünf, wenn er ins Ziel kam. In Levi, Val d’Isère, Alta Badia und Madonna di Campiglio stieg er auf das Podest. Bei den Klassikern in Adelboden und Kitzbühel schied er jedoch ebenso aus wie in den letzten zwei WM-Slaloms.
Davon lässt sich der Westschweizer nicht beeindrucken. Stattdessen sagt er: «Eine weitere Goldmedaille wäre schön. Am Ende werde ich nicht der Einzige sein, der voll attackiert.»
Grosser Favoritenkreis
Gewinnen konnten die Schweizer in dieser Saison noch keinen Slalom. Entsprechend sind Fahrer anderer Nationen in der Favoritenrolle. Allen voran die Norweger, welche die zahlreichsten Medaillenkandidaten stellen. Elf Podestplätze und vier Siege in neun Rennen gehen auf das Konto von Henrik Kristoffersen, Timon Haugan und Atle Lie McGrath.
Nur einer konnte den Skandinaviern in Sachen Siegen das Wasser reichen: Clément Noël. Der Olympiasieger aus Frankreich kommt auf vier Siege und will nach Platz 4 an der Heim-WM vor zwei Jahren endlich eine WM-Medaille gewinnen.
Auch die Gastgeber aus Österreich wollen in den Medaillenkampf eingreifen. Rechtzeitig vor der WM holten sie beim Nachtslalom in Schladming durch Manuel Feller und Fabio Gstrein die ersten Podestplätze der Saison. Deren zwei hat Lucas Pinheiro Braathen eingefahren. Der für Brasilien startende Norweger würde nur zu gern die erste Medaille an einer alpinen Ski-WM für das Land vom Zuckerhut gewinnen.
Schweizer in Lauerstellung
In dieser Saison noch nicht auf dem Weltcup-Podest standen die anderen drei am Start stehenden Schweizer. Tanguy Nef und Marc Rochat sicherten sich in der Team-Kombination jedoch Silber und Bronze und haben Blut geleckt. Während Nef seine gute Form bestätigte, kam die Medaille für Rochat nach einer schwierigen Saison einer Erlösung gleich.
Daniel Yule fädelte im Slalom der Team-Kombination ein, war bis zu seinem Ausfall aber gut unterwegs. Dem Walliser dürften die tieferen Temperaturen entgegenkommen, schliesslich bevorzugt er eisige Unterlagen.