Rückenwind für Lara Gut-Behrami vor dem Riesenslalom
Lara Gut-Behrami gewinnt nach enttäuschenden Speed-Rennen in der Team-Kombination Silber mit Wendy Holdener. Am Donnerstag geht sie deshalb mit Rückenwind in den Riesenslalom.
«Sie hat geliefert, ich rede.» Bei der Siegerehrung am Dienstagabend übernahm Lara Gut-Behrami das Mikrofon für die emotional sichtlich angefasste Wendy Holdener. Dank des starken Slalomlaufs der Schwyzerin hatte sich das Duo am Nachmittag von Platz 12 auf 2 verbessert und sich so in der Team-Kombination Silber gesichert.
Gut-Behrami war am Vormittag in der Abfahrt unter ihren Möglichkeiten geblieben, kam wie schon in der Spezialabfahrt und im Super-G nicht richtig zurecht mit der «Ulli-Maier-Piste». Am Donnerstag tauscht sie die langen Speed-Ski gegen die etwas kürzeren Riesenslalom-Latten. In der Basisdisziplin krönte sie sich vor vier Jahren in Cortina d’Ampezzo zur Weltmeisterin. Vor zwei Jahren in Méribel verpasste sie Bronze um lediglich neun Hundertstel.
Steigerungslauf von Gut-Behrami
Hätte die WM im vergangenen Jahr stattgefunden, wäre die Tessinerin als absolute Topfavoritin angereist, schliesslich hatte sie zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison bereits vier Siege und zwei 2. Plätze auf dem Konto.
In dieser Saison läuft es der 33-Jährigen noch nicht wunschgemäss, auch wenn sie einen Steigerungslauf hinlegte. Nachdem sie den Auftakt in Sölden ausliess, resultierten der Reihe nach die Plätze 13, 9, 6 und 2. Am Kronplatz, beim letzten Riesenslalom vor der WM, musste sie sich einzig Alice Robinson geschlagen geben.
Ein Trio in der Favoritenrolle
Die Neuseeländerin stand nur in einem von fünf Saisonrennen nicht auf dem Podest und führt die Riesenslalom-Wertung an. Zum engsten Favoritenkreis zählen auch die zweifachen Saisonsiegerinnen Federica Brignone und Sara Hector. Die Italienerin gewann vor zwei Jahren Silber hinter Shiffrin, die den Riesenslalom nach ihrem Sturz in Killington auslässt. Der schwedischen Olympiasiegerin fehlt noch eine Einzel-Medaille an Weltmeisterschaften.
Mit Camille Rast schaffte es eine zweite Schweizerin in dieser Saison auf das Podest. Die 25-jährige Walliserin wurde in Killington Dritte. Wendy Holdener und Michelle Gisin komplettieren das Quartett.
Für einen Schweizer Podestplatz müssten drei der vier Schweizerinnen über sich hinauswachsen. Bei Gut-Behrami könnte es schon reichen, wenn sie einfach «liefert».