Schweiz bezwingt Schweden nach Rückstand
Nach dem 0:1 n.P. gegen Finnland gewinnt die Schweiz das zweite Spiel der Euro Hockey Tour in Stockholm. Das Team von Trainer Patrick Fischer bezwingt Gastgeber Schweden 2:1 nach Verlängerung.
Den entscheidenden Treffer vor 10’631 Zuschauern erzielte Calvin Thürkauf nach 3:18 Minuten der Overtime, nachdem sich Christoph Bertschy gegen Oscar Lindberg den Puck erkämpft hatte. Es war der zweite Sieg gegen Schweden in dieser Saison in der Euro Hockey Tour nach dem 4:3 nach Penaltyschiessen im November in Helsinki. Zuvor hatten die Schweizer 16 Mal in Folge gegen die Skandinavier verloren. «Wir sind eine Mannschaft, die nie aufgibt, zeigten eine solide Leistung, liessen in unserer defensiven Zone nicht viel zu», sagte Thürkauf gegenüber dem Schweizer Fernsehen.
In der 54. Minute hatte Nicolas Baechler mit dem 1:1 eine 164:39 Minuten dauernde Torflaute der Schweizer beendet. Der 21-jährige Stürmer der ZSC Lions traf in seinem vierten Länderspiel zum ersten Mal. Er war mit dem Tor ein Sinnbild für die vielen unerfahrenen Spieler im Schweizer Team, die viel Energie hineinbrachten. In der 60. Minute hatten die Schweizer Glück, als Max Friberg am Pfosten scheiterte.
Dass der Lausanne HC die Tabelle der National League anführt, hat auch mit den starken Leistungen von Goalie Kevin Pasche zu tun. Nicht weniger als neun Shutouts stehen in der laufenden Meisterschaft auf seinem Konto. Nun hütete der 21-Jährige zum ersten Mal das Tor der Schweizer Nationalmannschaft. Dabei erlebte Pasche einen schwierigen Start, liess er doch in der 7. Minute einen haltbaren Schuss von Verteidiger Filip Berglund von der blauen Linie passieren. Die Reaktion darauf konnte sich dann aber mehr als sehen lassen.
Die Schweizer steigerten sich, nachdem sie im ersten Drittel in der Offensive nahezu nichts zu Stande gebracht hatten. Die beste Chance im Mitteldrittel vergab der auffällige Simon Knak in der letzten Minute. In den Schlussabschnitt starteten die Schweizer mit viel Schwung, jedoch musste Jonas Taibel in der 46. Minute nach einem Crosscheck vorzeitig unter die Dusche. Und weil in der 51. Minute Calvin Thürkauf eine unnötige Strafe kassierte, spielten die Schweizer während 49 Sekunden gar in doppelter Unterzahl. Sie überstanden diese heikle Phase, auch weil die Schweden zu nonchalant agierten.
Diese Nonchalance bestraften die Schweizer, die am Sonntag zum Abschluss des Turniers auf Weltmeister Tschechien treffen. Gegen die Osteuropäer gingen die letzten drei Duelle verloren, so auch der WM-Final im Mai (0:2). Spielbeginn ist um 12.00 Uhr
Telegramm:
Schweden – Schweiz 1:2 (1:0, 0:0, 0:1, 0:1) n.V.
Stockholm. – 10’631 Zuschauer. – SR Kova/Salonen (FIN), Strömberg/Nyqvist (SWE). – Tore: 7. Berglund (Dahlbeck, Everberg) 1:0. 54. Baechler (Knak, Bertschy) 1:1. 64. (63:18) Thürkauf (Bertschy) 1:2. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Schweden, 2mal 2 plus 5 Minuten (Taibel) plus Spieldauer (Taibel) gegen die Schweiz.
Schweden: Holm; Johansson, Tömmernes; Heed, Norlinder; Berglund, Dahlbeck; Carlsson; Hartmann, Lindberg, Everberg; Friberg, Olofsson, Dahlen; Frödén, De la Rose, Sörensen; Ryfors, Andersson, Ehn; Anton Bengtsson.
Schweiz: Pasche; Egli, Berni; Fora, Frick; Baragano, Chanton; Jung; Bertschy, Thürkauf, Knak; Schmid , Jäger, Baechler; Rohrbach, Sigrist, Müller; Ritzmann, Taibel, Marchon; Sablatnig.
Bemerkungen: Schweiz ohne Künzle (familiäre Gründe), Aebischer, Fazzini, Senn (alle überzählig) und Aeschlimann (Ersatzgoalie). – 1. Länderspiel von Ritzmann. – 60. Pfostenschuss Friberg. – Schüsse: Schweden 25 (6-6-11-2); Schweiz 32 (5-17-9-1). – Powerplay-Ausbeute: Schweden 0/3; Schweiz 0/1.
Resultate/Rangliste
Samstag: Schweden – Schweiz 1:2 (1:0, 0:0, 0:1, 0:1) n.V.. Finnland – Tschechien 3:0 (0:0, 3:0, 0:0). – Rangliste (je 2 Spiele): 1. Finnland 5 (4:0). 2. Tschechien 3 (4:4). 3. Schweiz 3 (2:2). 4. Schweden 1 (2:6).
Weiteres Programm. Sonntag: Schweiz – Tschechien (12.00 Uhr). Schweden – Finnland (16.00).