Lara Gut-Behrami will unerfreuliche Serie beenden
Lara Gut-Behrami will auch an Weltmeisterschaften zurück auf den Erfolgspfad. Die nächste Gelegenheit bietet sich in Saalbach am Samstag in der Abfahrt.
Es hat etwas von Widerspruch. Im vergangenen März beim Saisonfinale in Saalbach kam Lara Gut-Behrami abseits der Piste aus dem Feiern kaum heraus. Gleich drei Kristallkugeln durfte sie entgegennehmen, den grossen Pokal für den Sieg in der Gesamtwertung, die kleinen für Rang 1 in den Disziplinen-Klassementen von Super-G und Riesenslalom. Glück brachte ihr der Ort im Glemmtal bisher gleichwohl noch nicht.
Im vergangenen März schauten lediglich die Plätze 10 im Riesenslalom, 7 im Super-G und 17 in der Abfahrt heraus. Rang 17 hatte ausserdem zur Folge, dass die Tessinerin die aufgelegte Möglichkeit vergab, eine vierte gläserne Trophäe überreicht zu bekommen. Aufgelegt deshalb, weil Lara Gut-Behrami die letzte Abfahrt des Winters mit einem Vorsprung von 68 Punkten und mehr in Angriff genommen hatte, ihr deshalb Platz 7 bereits gereicht hätte.
Eine unerfreuliche Serie schleppt die Olympiasiegerin auch an Weltmeisterschaften mit sich. Seit ihrem Titelgewinn im Riesenslalom vor vier Jahren in Cortina d’Ampezzo läuft sie einem zufriedenstellenden Ergebnis hinterher. Im vorletzten Winter in Méribel hatte das Übel mit Rang 6 im Super-G begonnen – was sich hoffentlich in den nächsten Tagen in Saalbach nicht wiederholen wird.
Lara Gut-Behrami hat im Vorfeld wohl betont, dass ihr die Abfahrts-Piste mit den künstlich erstellten Wellen nicht sonderlich zusagt. In den Trainings hat sie aber angedeutet, dass sie bei den gegebenen Bedingungen durchaus zurecht kommt, dass sie fähig ist, im Gegensatz zu ihrer Fahrt am Donnerstag im Super-G den Rhythmus zu finden.
Werden die Trainingsleistungen der Konkurrenz als Referenz betrachtet, kündigt sich eine schwierige Aufgabe an. Überzeugt in den Übungsfahrten haben vorab die Österreicherin Mirjam Puchner, die Tschechin Ester Ledecka, aber auch die Deutsche Emma Aicher.
An einem ähnlichen Punkt nach dem Super-G findet sich Corinne Suter wieder. Die Innerschweizerin muss die Tugenden zeigen, dank denen sie an Grossanlässen zu Siegen und Medaillen gefahren ist, die Fähigkeit, an dem Tag bereit zu sein, an dem es zählt. Am Samstag ist wieder so ein Tag.
Das Schweizer Quartett komplettieren die Aufsteigerin Malorie Blanc, der bei entsprechender Leistung einiges zuzutrauen ist, und Priska Ming-Nufer, die sich in der internen Qualifikation gegen Michelle Gisin deutlich durchgesetzt hat.
Am vierten von elf Wettkampftagen wird die Nachfolgerin von Jasmine Flury erkoren. Die Bündnerin kann ihren Titel wegen eines vor einem Jahr in Crans-Montana erlittenen Knorpelschadens im rechten Knie nicht verteidigen. Wegen der Verletzung verpasst sie die gesamte Saison.