Rast und Gut-Behrami: Grosser Rückstand, gute Klassierung
Camille Rast und Lara Gut-Behrami verlieren im ersten Lauf des Riesenslaloms in Jasna fast drei Sekunden auf die Bestzeit der Schwedin Sara Hector - und liegen dennoch auf den Plätzen 5 und 7.
2,87 und 2,97 Sekunden Rückstand! Rasts und Gut-Behramis riesengrosser Zeitverlust gehört zu den Besonderheiten des ersten Teils des siebten Weltcup-Riesenslaloms des Winters. Eine diffizile Unterlage, die eine perfekte Abstimmung des Materials schwierig machte, und ein unüblich stark drehender Kurs, gesetzt vom Südtiroler Heini Pfitscher in Diensten von Swiss-Ski, machten aus dem ersten Durchgang eine sehr fordernde Aufgabe.
All die Schwierigkeiten führten zu selten gesehenen Zeitabständen im Zwischenklassement. Mit der entfesselten Hector vermochten einzig Mikaela Shiffrin und Alice Robinson einigermassen mitzuhalten. Die Amerikanerin und die Neuseeländerin büssten eine Sekunde auf die Olympiasiegerin ein. Die Kroatin Zrinka Ljutic auf Platz 4 handelte sich einen Rückstand von bereits 2,6 Sekunden ein.
Das Zwischenklassement nahm schon fast skurrile Züge an. Die Kanadierin Valérie Grenier, vor zwei Wochen Gewinnerin des Riesenslaloms in Kranjska Gora in Slowenien, büsste über 4,5 Sekunden ein, die Italienerin Marta Bassino sage und schreibe über 8 Sekunden.
Die Schweizerinnen sind in der Entscheidung mit einem Quintett vertreten. Trotz Zeitverlusten zwischen 4,3 und 4,8 Sekunden schafften auch Simone Wild, sie bei ihrer Rückkehr nach sechswöchiger Verletzungspause, Mélanie Meillard und Jasmina Suter die Qualifikation für den zweiten Lauf.
Für die einheimischen Zuschauer rückte die deutliche Zäsur in der Rangliste in den Hintergrund, für die Slowakinnen und Slowaken, für die das erste alpine Weltcup-Rennen in ihrem Land seit knapp drei Jahren zu einem Volksfest hätte werden sollen. Zu Tausenden waren sie an die Strecke gepilgert, um Petra Vlhova zu sehen, ihr Idol siegen zu sehen. Doch es kam alles ganz anders. Die Hochstimmung schlug im Bruchteil einer Sekunde in Totenstille um.
Vlhova rutschte schon nach wenigen Toren auf dem Innenski weg, schlitterte ins Sicherheitsnetz – und zog sich eine Verletzung noch unbestimmten Ausmasses zu tun. Betroffen scheint das linke Knie zu sein. Vlhova wurde nach der Erstversorgung auf der Piste mit dem Rettungsschlitten abtransportiert und danach ins nächstgelegene Spital zu genaueren Untersuchungen überführt.
Zu den Ausgeschiedenen gehörte auch Federica Brignone. Die Fahrt der als Führende in der Disziplinen-Wertung angereisten Italienerin endete ebenfalls nach wenigen Sekunden.