Niklas Schlegel gegen früheren Arbeitgeber wieder in Topform
Luganos Goalie Niklas Schlegel ärgert den Schlittschuhclub Bern, der ihn einst mit Schimpf und Schande nach Lugano abgeschoben hat. Das sind die Fakten der fünf National-League-Spiele vom Freitag.
In Bern genügte Niklas Schlegel zu Beginn der Saison 2019/20 nicht. Deshalb forcierte der SCB vor gut vier Jahren einen Goalie-Tausch mit Lugano. Seither ärgert Schlegel den SC Bern immer wieder. Zehn Partien bestritt Schlegel seit dem Wechsel mit dem HC Lugano gegen den SC Bern. Acht davon gewann er, einmal wurde er erst eingewechselt, als alles schon verloren war. Bei allen acht Erfolgen kassierte Schlegel maximal zwei Gegentore. Nur einmal – diese Saison beim 2:4 in Bern – musste Schlegel gegen seinen früheren Arbeitgeber als Verlierer vom Eis. Beim 3:2-Auswärtssieg am Freitag in Bern parierte Schlegel 36 von 38 Schüsse(n). Berns Adam Reideborn gelangen bloss 18 Paraden. Schlegel stahl für Lugano diesen Sieg, wobei auch der Kanadier Michael Joly mit den Toren zum 1:0 und 2:0 eine Hauptrolle übernahm.
Walsers Jubiläum
Samuel Walser führte Fribourg-Gottéron in seinem 300. Spiel für die Saanestädter zurück an die Tabellenspitze. Der 31-Jährige erzielte beim 6:1-Heimsieg gegen den Champions-Hockey-League-Finalisten Genf-Servette seine fünfte Doublette in der National League. Walser traf zuerst in Unterzahl zur Führung und legte im Mittelabschnitt mit dem 3:1 den Grundstein zum sechsten Sieg in Folge in der Meisterschaft. Der Genève-Servette Hockey Club verlor dagegen auf nationaler Ebene zum dritten Mal am Stück, beendete aber zumindest die mehr als zwei Spiele dauernde Torflaute. Sami Vatanen erzielte nach 133-minütiger Durststrecke im Powerplay das 1:1.
Zugs Aussetzer
Mit einer Minimalleistung wollte der EV Zug Schlusslicht Ajoie niederringen. 43 Minuten lang ging für die Innerschweizer der Minimalismus gut. Dann kippten der Kanadier Frederik Gauthier und Matteo Romanenghi innerhalb von 22 Sekunden die Partie. Zug verlor das dritte Heimspiel hintereinander – nach Niederlagen gegen Lausanne (2:3 nach Verlängerung) und Davos (4:5). Ajoies Torhüter Tim Wolf «stahl» mit 41 Paraden gegenüber 27 von Zugs Keeper Luca Hollenstein den Sieg. Ajoie gewann erst zum dritten Mal überhaupt gegen Zug und zum zweiten Mal (nach einem 3:2 n.V. im September 2021) auswärts.
Brunners 600. Punkt
Auch bei Ambri-Piotta – Biel (2:3) setzte sich das Team durch, welches weniger oft aufs Tor schoss. Harri Säteri (32 Paraden) gewann das Duell der finnischen Torhüter gegen Ambris Janne Juvonen (25 Paraden). Yannick Rathgeb brachte Biel in der 47. Minute auf Pass von Damien Brunner 2:1 in Führung. Für Brunner, den ehemalige Liga-Topskorer, war es der 600. Skorerpunkt in der National League. Erst 1,3 Sekunden vor Schluss gelang Ambri noch der Anschlusstreffer zum 2:3. Biel holte aus den letzten elf Runden acht Siege und verbesserte sich in dieser Zeit vom 12. auf den 9. Platz. Der HC Ambri-Piotta dagegen verlor seit dem Spengler Cup fünf von sechs Partien.
Tristesse in Langnau
Im Emmental hofften sie mit drei Partien gegen die Lakers und Ajoie vor Augen, nochmals ins Rennen um die Playoff-Plätze eingreifen zu können. Diese Aspirationen kriegten am Freitag einen herben Dämpfer. Die SCL Tigers unterlagen den Rapperswil-Jona Lakers 2:5. Schon nach fünf Minuten lagen die Langnauer mit 0:2 hinten; nach 29 Minuten stand es 1:4. Roman Cervenka führte mit einem Tor und zwei Assists die Lakers zum Sieg. Die Lakers gewannen erst zum fünften Mal in den letzten 16 Runden. Die SCL Tigers verloren zehn der letzten elf Spiele.
Matchtelegramme:
Fribourg – Servette 6:1 (2:1, 1:0, 3:0)
9075 Zuschauer (ausverkauft). – SR Lemelin/Hebeisen, Stalder/Wolf. – Tore: 14. (13:24) Walser (Unterzahltor!) 1:0. 14. (13:59) Vatanen (Powerplaytor) 1:1. 17. Bertschy (Wallmark, Gunderson/Powerplaytor) 2:1. 31. Walser 3:1. 52. (51:42) Schmid (Gunderson/Powerplaytor) 4:1. 53. (52:46) Mottet (Sörensen) 5:1. 60. (59:06) Wallmark (Sörensen, Gunderson/bei 5 gegen 3) 6:1. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 7mal 2 plus 5 Minuten (Maillard) gegen Genève-Servette. – PostFinance-Topskorer: Sörensen; Vatanen.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Diaz, Borgman; Streule, Seiler; Sansonnens; Bertschy, De la Rose, Bykow; Sprunger, Schmid, DiDomenico; Binias, Walser, Jörg; Sörensen, Wallmark, Mottet.
Genève-Servette: Olkinuora; Vatanen, Chanton; Karrer, Berni; Honka, Le Coultre; Jacquemet, Völlmin; Praplan, Filppula, Pouliot; Jooris, Richard, Rod; Hartikainen, Manninen, Bertaggia; Berthon, Cavalleri, Maillard.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Marchon, Sutter (beide verletzt) und Dufner (krank), Genève-Servette ohne Lennström, Miranda, Winnik (alle verletzt) und Guignard (krank).
Zug – Ajoie 1:2 (1:0, 0:0, 0:2)
6980 Zuschauer. – SR Tscherrig/Ruprecht, Gnemmi/Francey. – Tore: 13. Simion (Hansson, Allenspach/Powerplaytor) 1:0. 44. (43:47) Gauthier (Scheidegger, Audette) 1:1. 45. (44:09) Romanenghi (Brennan) 1:2. – Strafen: je 2mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Martschini; Audette.
Zug: Hollenstein; Bengtsson, Leon Muggli; Hansson, Stadler; Schlumpf, Riva; Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Sheen, Wingerli, Biasca; Martschini, Allenspach, Herzog; Tim Muggli, Leuenberger, Suri; Derungs.
Ajoie: Wolf; Brennan, Zgraggen; Fey, Scheidegger; Thiry, Fischer; Birbaum; Hazen, Gauthier, Audette; Sopa, Romanenghi, Timaschow; Asselin, Frossard, Schmutz; Sciaroni, Rundqvist, Bozon; Arnold.
Bemerkungen: Zug ohne Genoni (krank), Geisser, Michaelis, O’Neill und Senteler (alle verletzt), Ajoie ohne Devos und Gelinas (beide überzählige Ausländer). Zug ab 58:14 ohne Torhüter.
Bern – Lugano 2:3 (0:1, 0:1, 2:1)
15’421 Zuschauer. – SR Borga/Mollard, Burgy/Altmann. – Tore: 4. Joly (Carr, Thürkauf) 0:1. 37. Joly 0:2. 47. Knight (Kahun, Bader/Powerplaytor) 1:2. 54. Wolf (Mirco Müller, Joly) 1:3. 60. (59:22) Luoto (Schild/Powerplaytor) 2:3 (ohne Torhüter). – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Kahun; Thürkauf.
Bern: Reideborn; Untersander, Nemeth; Loeffel, Kreis; Paschoud, Maurer; Kindschi; Kahun, Baumgartner, Scherwey; Vermin, Knight, Luoto; Bader, Ritzmann, Moser; Sablatnig, Fahrni, Schild.
Lugano: Schlegel; Wolf, Mirco Müller; Jesper Peltonen, LaLeggia; Alatalo, Guerra; Snellman; Joly, Thürkauf, Carr; Fazzini, Kempe, Morini; Zanetti, Arcobello, Quenneville; Cormier, Verboon, Aleksi Peltonen; Gerber.
Bemerkungen: Bern ohne Füllemann, Lehmann, Näf, Pokka, Sceviour (alle verletzt) und Meile (krank), Lugano ohne Andersson, Granlund, Marco Müller, Patry, Walker (alle verletzt), Koskinen und Ruotsalainen (beide überzählige Ausländer). Bern ab 54:35 ohne Torhüter.
Ambri-Piotta – Biel 2:3 (0:0, 1:1, 1:2)
6558 Zuschauer. – SR Stricker/Kaukokari, Schlegel/Cattaneo. – Tore: 32. (31:37) Burren (Heponiemi/Unterzahltor!) 0:1. 33. (32:42) Heed (Douay/Powerplaytor) 1:1. 47. Rathgeb (Brunner) 1:2. 58. Haas 1:3 (ins leere Tor). 60. (59:58) Lilja (Pestoni/Powerplaytor) 2:3 (ohne Torhüter). – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 5mal 2 Minuten gegen Biel. – PostFinance-Topskorer: Spacek; Rajala.
Ambri-Piotta: Juvonen; Heed, Zaccheo Dotti; Fohrler, Virtanen; Wüthrich, Pezzullo; Terraneo; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, Spacek, Lilja; Zwerger, Landry, Formenton; Eggenberger, Grassi, Douay; De Luca.
Biel: Säteri; Christen, Grossmann; Lööv, Rathgeb; Burren, Stampfli; Bärtschi, Delémont; Sallinen, Heponiemi, Künzle; Bachofner, Hischier, Rajala; Fabio Hofer, Haas, Olofsson; Brunner, Cunti, Kessler.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Isacco Dotti, Kostner (beide verletzt) und Dauphin (überzähliger Ausländer), Biel ohne Forster (krank) und Jakowenko (überzähliger Ausländer). Ambri-Piotta von 57:16 bis 57:37 und ab 58:36 ohne Torhüter.
SCL Tigers – Rapperswil-Jona 2:5 (1:3, 1:1, 0:1)
5464 Zuschauer. – SR Stolc/Hürlimann, Steenstra/Huguet. – Tore: 4. Lammer 0:1. 6. Schroeder (Baragano, Maier) 0:2. 14. Saarela (Malone, Saarijärvi/bei 5 gegen 3) 1:2. 19. Jensen (Cervenka, Moy/Powerplaytor) 1:3. 30. Noreau (Cervenka) 1:4. 34. Malone (Saarela/Powerplaytor) 2:4. 60. (59:05) Cervenka (Wick) 2:5 (ins leere Tor). – Strafen: 5mal 2 plus 10 Minuten (Mäenalanen) gegen SCL Tigers, 10mal 2 plus 10 Minuten (Wick) gegen Rapperswil-Jona Lakers. – PostFinance-Topskorer: Saarela; Moy.
SCL Tigers: Charlin; Saarijärvi, Baltisberger; Zryd, Riikola; Cadonau, Zanetti; Guggenheim; Julian Schmutz, Tanner, Saarela; Mäenalanen, Malone, Pesonen; Rohrbach, Salzgeber, Jenni; Petrini, Berger, Weibel; Lapinskis.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Aebischer, Djuse; Noreau, Leslie; Baragano, Maier; Capaul; Lammer, Albrecht, Jensen; Moy, Schroeder, Wetter; Zangger, Cajka, Cervenka; Wick, Dünner, Taibel; Forrer.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Boltshauser, Diem, Rossi, Schilt (alle verletzt), Erni, Felcman, Flavio Schmutz (alle krank) und Louis (überzähliger Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Connolly, Rask (beide verletzt) und Frk (überzähliger Ausländer). SCL Tigers von 58:53 bis 59:05 ohne Torhüter.