Abklatsch und Monotypie im Kunstmuseum Basel
Das Kunstmuseum Basel präsentiert Abklatsch- und Monotypie-Werke vom Impressionismus bis zur Gegenwart. Die Begriffe bezeichnen spezielle Drucktechniken, die jeweils nur ein vervielfältigtes Exemplar hervorbringen.
Der Pop Artist Andy Warhol hat den Druck und die Vervielfältigung nicht nur als Technik, sondern auch als inhaltliches Prinzip zelebriert. Davon zeugen seine berühmten Siebdrucke, aber auch Werke, die weniger bekannt sind. So der Abklatsch einer um 1953/1954 entstandenen Zeichnung einer Frau mit dem vielsagenden Titel «Woman».
Mit Abklatsch wird eine spezielle Drucktechnik bezeichnet, die nur ein vervielfältigtes Exemplar hervorbringt. Dabei geht es um eine Handzeichnung auf Papier, die mit noch nicht eingetrockneter Tusche oder Kohle auf ein anderes Papier aufgedruckt beziehungsweise abgeklatscht wird. Warhol verlieh mit seinem Abklatsch einer Zeichnung bewusst den Anschein einer seriellen Produktion.
Bei der Monotypie wiederum wird die Farbe per Hand oder mit einem Pinsel auf eine glatte Druckfläche, zum Beispiel auf Glas aufgetragen. Beim Druck auf Papier ist dabei nie ganz abzusehen, wie viel Farbe in welcher Form aufgetragen wird. Die Resultate können reizvoll verschwommene Traumbilder sein wie zum Beispiel die ausgestellten «Deux Baigneuses» von Camille Pissarro aus dem Jahr 1894.
Mischung aus Vorsatz und Zufall
Dieses Zusammenspiel aus bewusster Gestaltung und zufälligem Ergebnis verleihe der Monotypie ihren besonderen Reiz, schreibt das Kunstmuseum Basel in einer Mitteilung zur Ausstellung. Diese Einmaldrucktechnik fand vor allem bei den Impressionisten und Surrealisten ihre Anhänger, vermag aber auch Gegenwartskünstlerinnen und -künstler zu fesseln.
Die Ausstellung im Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel umfasst rund 50 Abklatsch- und Monotypie-Drucke aus der eigenen Sammlung und Leihgaben aus Privatbesitz. Zu sehen sind Werke von Impressionisten wie Edgar Degas und Camille Pissarro, von Vertretern der Moderne wie Hans Arp oder Andy Warhol bis zu Zeitgenossinnen wie Zilla Leutenegger oder Renée Levi.
Die Ausstellung «Einmalig – Monotypie und Abklatsch» im Hauptbau des Kunstmuseums Basel ist noch bis 14. April 2024 zu sehen.