Militärvertreter: Israels Armee hat Hamas’ Kampffähigkeit geschwächt
Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung die Kampffähigkeit des militärischen Arms der Hamas im Gaza-Krieg erheblich geschwächt. Die Armee habe mehr als 10 von 24 Bataillonen der Islamistenorganisation «signifikanten Schaden» zugefügt, sagte ein hochrangiger Militärvertreter am Montag. In einigen dieser 24 militärischen Abteilungen, die den Angaben nach jeweils aus rund 1000 Mitgliedern bestehen, seien Hunderte Terroristen sowie die Hälfte der Kommandeure getötet worden. Die Verluste können dem Militärvertreter zufolge während des Krieges nicht ausgeglichen werden. Insgesamt seien im Krieg «viele Tausend» Hamas-Mitglieder getötet worden. Die Kampfmoral soll demnach vor allem im Norden des Gazastreifens inzwischen «grosse Schwächen» aufweisen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Über die unter dem umkämpften Schifa-Krankenhaus vermutete Kommdaozentrale sagte der Militärvertreter unter Berufung auf Hinweise des Geheimdienstes, sie bestehe nicht nur aus den Untergeschossen der Klinik. Auch Gebäude in der Umgebung des grössten Krankenhauses im Gazastreifen zählten dazu. «Viele Kommandeure üben von hier aus die Kontrolle aus.»
Israels Armee hatte zuvor bereits mitgeteilt, einen Tunnel der Hamas unter dem Komplex des Krankenhauses entdeckt zu haben. Ein vor wenigen Tagen freigelegter Schacht führe zu einem Tunnel mit einer Länge von rund 55 Metern in einer Tiefe von 10 Metern. Am Ende des Tunnels soll sich demnach eine «explosionssichere Tür» befinden. Was sich genau hinter der Tür befindet, war zunächst unklar. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen. Der Armee zufolge wurden auch Waffen im Klinik-Komplex sowie zwei tote Geiseln in Nachbargebäuden des Krankenhauses gefunden.