Schrotschuss – Alarmstufe Rot bei den Kirschbäumen

Viele Kirschbäume sind von Pilz befallen.

Zuerst fallen die braunen bis rötlichen Flecken auf dem Laub auf, dann fallen diese Flecken aus den Blättern der Kirschbäume. Das Laub wirkt vor allem bei stärkerem Befall wie von Schrotkugeln durchlöchert. Im ganzen Kanton Schwyz herrscht Alarmstufe Rot für Kirschbäume. Sie sind vom Erreger Stigmina carpophila, im Volksmund besser bekannt als Schrotschusskrankheit, befallen.
Betroffen ist vor allem der innere Kantonsteil (aber nicht nur, siehe Box). Dazu Kathrin von Arx vom Amt für Landwirtschaft des Kantons Schwyz, Abteilung Beratung und Weiterbildung: «Die Wahrnehmung ist richtig, dieses Jahr ist der Schrotschuss sehr stark vorhanden. Dies beschränkt sich nicht nur auf die Region Innerschwyz, sondern ist überall der Fall, wo es diesen Frühling und vor allem auch über die Blütezeit lange und viel geregnet hat. Da es leider keine resistenten Kirschen gibt, ist der Befall überall vorhanden, wo der Pflanzenschutz nicht ausreichend oder nicht zum richtigen Zeitpunkt gemacht wurde und Regen auf den Bäumen landete.»

Ernteausfall nicht bezifferbar
Schrotschuss befällt nicht nur Kirschbäume, auch Steinobstbäume können betroffen sein, das bestätigt Kathrin von Arx: «Im Obstbau wird Steinobst vom Schrotschuss befallen, also Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen, Mirabellen, Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen.» Bei einem Blick in die Kirschbaumanlagen wird ersichtlich, dass es dieses Jahr einen beträchtlichen Ernteausfall geben wird, vor allem bei Hochstämmern. Allerdings räumt Kathrin von Arx ein, sei es hier schwierig, Schätzungen abzugeben. «Wie hoch der Ernteausfall ist, kann nicht beziffert werden, weil die Krankheit weder meldepflichtig ist noch Ernteschätzungen durch uns vorgenommen werden. In Niederstammanlagen werden Kirschbäume ausreichend mit Pflanzenschutz geschützt und zum Teil bereits früh mit Folien gedeckt, wodurch ein weniger grosses Infektionsrisiko besteht. Dort ist die Ernte lohnenswert.»
Bei den Hochstammbäumen, welche nicht gedeckt oder eingenetzt werden können, würden mehrheitlich Industriekirschen oder Brennkirschen produziert. Diese hätten viel tiefere Preise. Deshalb könne die Pflege nicht im gleichen Umfang durchgeführt werden. Da in den letzten Jahren aber ein höherer Befallsdruck durch die Kirschessigfliege entstanden sei und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stigmatisiert wurde, hätten viele Hochstammkirschen-Produzenten und -Produzentinnen die notwendige Pflege (Pflanzenschutz) aufgegeben, hält von Arx weiter fest.

Vollständiger Artikel in der Ausgabe vom Freitag, 23. Juni, zu lesen

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